Drei Laufer Bürger wünschen sich eine Bürgerstiftung für das Dorf und suchen Mitstreiter. Am Dienstag haben sie ihre Ideen dem Gemeinderat vorgestellt. Peter und Waltraud Oelmann wollen 100.000 Euro einbringen. Das Regierungspräsidium als Stiftungsbehörde hält aber mindestens 200.000 Euro für nötig. Mit den Erlösen aus dem Kapital sollen dauerhaft gemeinnützige Zwecke in Lauf gefördert werden.
In der Satzung soll als Zweck die Förderung vieler Dinge festgeschrieben werden, erklärte Theo Naendrup. Dazu gehören Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, Naturschutz und Heimatpflege, Jugend- und Altenhilfe, Denkmalschutz und Ortsverschönerung.
Lauf ist nicht zu klein
Es gebe in Deutschland derzeit 426 Bürgerstiftungen. Alle zusammen schütten jährlich 26 Millionen Euro aus. Lauf sei dafür nicht zu klein, denn er habe auch kleinere Gemeinden mit einer eigenen Bürgerstiftung gefunden. „In einer Stiftung kann man außerhalb von Vereinen etwas Gutes tun, etwas ermöglichen und mitmachen“, so Theo Naendrup.
Bisherige Informationen im Nachrichtenblatt der Gemeinde hätten noch keine Reaktionen gebracht, berichtete er. Bei der Gemeindeverwaltung sei man auf offene Ohren gestoßen. „Wir wollen helfen, uns aber ansonsten im Hintergrund halten“, erklärte Bürgermeisterin Bettina Kist. Sie dankte den drei Initiatoren für ihre Idee. Die Gemeinde stellt den Bürgersaal des Rathauses für einen Infoabend zu dem Vorhaben zur Verfügung. Er soll am Donnerstag, 26. Juni, stattfinden.
Gesucht werden weitere Stifter, die Geld einbringen können. Zu ihren eigenen Motiven sagte Waltraud Oelmann: „Wir wollen unser Vermögen ordnen.“ In einer Stiftung werde es sinnvoll eingesetzt. Sie war Lehrerin an der Heimschule Lender, bevor sie Schulleiterin eines Gymnasiums in Lahr wurde. Heute ist sie Pensionärin. Ihr Mann hat als Ingenieur am Geographischen Institut in Karlsruhe gearbeitet, war zu hören. Theo Naendrup stellte sich als Anwalt in Rente vor, der in einer namhaften Acherner Kanzlei tätig war.
Gesucht werden auch weitere Mitdenker mit weiteren Fähigkeiten. „Eine Bürgerstiftung lebt von Bürgern, die sich beteiligen“, so Oelmann. Sie könnten sich im Vorstand oder in einem zu gründenden Kuratorium engagieren. Freuen würde man sich über jemanden, der eine Internetseite aufbauen kann und auch über einen Finanzfachmann.
Das Stiftungsvermögen soll auf Dauer möglichst gewinnbringend angelegt werden, um mit den Erlösen Projekte zu initiieren und zu fördern. Dabei soll es nicht um Aufgaben der Gemeinde gehen, sondern um gesellschaftliche Themen. Die Ausschüttungen sollen dazu beitragen, dass sich die Gemeinde weiterhin positiv entwickelt.
„Was Sie vorhaben, ist löblich“, sagte Benedikt Schmieder von der CDU-Fraktion: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie Mitstreiter finden.“ Es sei unbedingt sinnvoll, den Plan weiterzuverfolgen, würdigte auch CDU-Fraktionschef Christian Weiss das Vorhaben.
Hintergrund
Mehr Sicherheit vor Familienzentrum
Einen Vorschlag zur Verbesserung der Sicherheit von Kindern, die das Laufer Familienzentrum Laufaz besuchen, hat Gemeinderat Bernhard Zink von den Grünen. Die Prälat-Fischer-Straße könnte vor dem Laufaz als Spielstraße gekennzeichnet werden, sagte er im Gemeinderat am Dienstag. Dann müssten die Autos dort Schrittgeschwindigkeit fahren. „Das würde die Kinder schützen“, so Zink.
Ein Vater hatte ihm seine Sorge geschildert, dass die Kinder unbedacht aus der Tür auf die Straße laufen könnten. Bürgermeisterin Bettina Kist sagte zu, die Anregung bei der nächsten Verkehrsschau mit Polizei und Landratsamt vorzubringen. Alternativ könnten die Kinder auch den Hinterausgang des Gebäudes benutzen, meinte sie.⇒mg