Schon lange vor Beginn des eigentlichen Spektakels in Oberharmersbach am Vorabend des 1. Mai waren die besten Plätze entlang der gesperrten Dorfstraße und auf dem Rathausplatz von den Schaulustigen aus nah und fern belegt. Die 26 Zimmerleute und eine Zimmermeisterin waren sich der aufmerksamen Augenpaare bewusst und leisteten unter dem Kommando von Zimmermeister Klaus Lehmann ganze Arbeit. Nach 25 Minuten zierte die über 20 Meter hohe Tanne den Rathausplatz.

Der Spielmanns- und Fanfarenzug der Historischen Bürgerwehr unter der Leitung von Rudolf Maier gab beim Einmarsch zwar den Takt vor, aber der Fendt-Bulldog, Baujahr 1941, der den Maibaum durch das Dorf transportierte, war während der kurzen Wegstrecke dennoch nicht zu überhören.

Dann zeigte sich, dass die Zimmerleute, mehrheitlich von der Firma Rombach, zwischenzeitlich ein eingespieltes Team sind. Jeder Handgriff saß, Erfahrung der Älteren und die Muskelkraft der Jüngeren ergänzten sich, und bei aller Anstrengung hatte das Kommando „Hebt an“ immer die Sicherheit im Blickfeld. Immer wieder wurden die „Schwalben“, lange Holzstangen mit Eisenstäben, beidseitig am Stamm angesetzt und auf Kommando neu justiert.

Die Rindenseile der Schwalben ächzten mehrmals, ehe mit einem Ruck der Stamm seinen Platz in der Versenkung gefunden hatte. „Das war spitze“ meinte Moderator Felix Huber, und unter dem anerkennenden Applaus der zahlreichen Gäste schien sich die wackelnde Spitze des Maibaums für den Beifall zu bedanken.

Die Trachtentanzgruppe unter der Leitung von Fridolin Laifer, Evelyne Pfundstein und Maike Barth führten für das Publikum traditionelle Tänze um den Maibaum auf. Auf den Akkordeons wurden sie von Herbert Jilg, Elfriede Lehmann, Vincent Lehmann und Schäck Barth begleitet, und Anna-Maria Uhl führte durch das kurzweilige Programm.

Zu guter Letzt traten nochmals Mitglieder des Wirtschaftskreises Oberharmersbach in Aktion und platzierten die 26 Tafeln mit den in Oberharmersbach ansässigen Berufen. Dann hatte das Duo „Vater-Sohn“ (Felix und Sascha Huber) seinen Auftritt und unterhielt für einige Stunden das Publikum mit flotter Musik.

Besser hätte es an diesem Abend kaum laufen können. Bestes Frühlingswetter mit angenehmen Temperaturen, ein Publikum in Feierlaune, passende Musik und vor allem die fleißigen Hände der Unterdorfer Narrengemeinschaft, die für das leibliche Wohl der Gäste sorgten.

Der Hombe feierte

Zu einer beliebten Veranstaltung hat sich auch das Maibaumstellen auf dem Rathausplatz in Unterharmersbach entwickelt. Am Mittwochabend trafen schon früh die ersten Bürger auf dem Platz ein, und im Laufe des Abends wurden es so viele Interessierte, dass laufend neue Sitzgelegenheiten aufgestellt werden mussten. Das Wetter mit sommerlichen Temperaturen bot den idealen Rahmen für das Event.

Begleitet von dem Musikverein Unterharmersbach kam der kleine Zug mit dem Maibaum von der Zimmerei Gottfried Lehmann die Hauptstraße herunter. Der Betrieb hat eigens für den Transport des Baumes einen schönen Wagen gebaut, der zum beliebten Fotomotiv wurde. Die Feuerwehr sicherte den Verkehr ab. Ortsvorsteher Jürgen Isenmann begrüßte die Gäste: „Ich freue mich, dass so viele Bürger auf den Dorfplatz gekommen sind.“ Mit lobenden Worten begrüßte er die Zimmermannsgilde der Zimmerei Lehmann, die das Event jedes Jahr verantwortet. Er dankte dem Musikverein unter Leitung von Stefan Polap und später unter Leitung von Patrick Friedmann für die musikalische Unterhaltung. Weitere Dankesworte richtete er an Förster Klaus Pfundstein und Stefan Müller für die Organisation des Baums. Der Ortschaftsrat hat mit Familienangehörigen den Baum am Vorabend in der Halle der Zimmerei Lehmann geschmückt.

Das Aufstellen des Maibaums wurde vom Publikum aufmerksam verfolgt. Es klappte wieder alles reibungslos. Als der hohe Maien aufrecht stand, gab es viel Applaus. Danach nutzten die Besucher die Gelegenheit, den Abend auf dem Rathausplatz bei Begegnung und Gesprächen zu verbringen. Der Jugendförderverein vom Fußball und Handball sorgte für die Bewirtung.