Die Luft in Sasbachwalden muss sauber sein, um den Kriterien für einen Heilklimatischen Kurort, Kneippkurort und Luftkurort zu entsprechen. Daher wird es 2025 planmäßige Messungen im Ort geben. Darüber berichteten Bürgermeisterin Sonja Schuchter und die Leiterin des Haupt- und Bauamtes, Regina Daferner, in der letzten Sitzung des Gemeinderates 2024.
Einstimmig vergaben die Räte den Auftrag für ein Luftqualitätsgutachten mit erhöhten Anforderungen sowie eine bioklimatische Beurteilung im Rahmen der periodischen Überprüfung der lufthygienischen Verhältnisse von Kurorten. Das kostet zirka 10.300 Euro zuzüglich der Reisekosten.
Alle zehn Jahre
Laut Regina Daferner müsste die Gemeinde alle zehn Jahre solche Messungen vornehmen lassen, um die Prädikate tragen zu dürfen. Gemessen würden an mehreren Stellen die Konzentrationen an Grob- und Feinstaub sowie an Stickstoffdioxid. Die Messreihe laufe ein Jahr. Es müssen Bedingungen vorhanden sein, die eine Anwendung des Klimas als natürliches, ortsgebundenes Heilmittel ermöglichen. Das Gutachten erstellt der Deutsche Wetterdienst.
Diese Prädikate seien für Sasbachwalden sehr wichtig, verdeutlichte die Bürgermeisterin. Sie ist optimistisch, dass sie auch erteilt werden. Damit einher gehen seit 2021 auch erhöhte Ausgleichszahlungen. „Wir haben eine Zahlung des Landes von 360.000 Euro als Stabilisierungshilfe für höherprädikatisierte Kurorte und Heilbäder durch die von Corona verursachten Mindereinnahmen erhalten. Im Ortenaukreis waren dies nur Bad Peterstal und wir.“ Deshalb konnte Sasbachwalden auch sein Portfolio für den Tourismus umsetzen, betonte Schuchter: „Die Prädikate machen sich auf jeden Fall auch finanziell bemerkbar. Doch wir müssen das Gutachten abwarten.“
Hintergrund
Wald wirft weniger Ertrag ab
Schlechtere Absatzmöglichkeiten und leicht sinkende Rundholzpreise prägten das Forstwirtschaftsjahr 2023 in Sasbachwalden. Darüber informierte Forstrevierleiter Michael Ratzel die Gemeinderäte. Der erhoffte Holzerlös fiel mit 179.000 Euro um 131.000 Euro geringer aus als geplant.
Der geplante Einschlag von 4500 Festmetern wurde nicht vollzogen, weil es einen größeren Anfall von Käferholz gab. Deshalb wurden nur 2603 Festmeter eingeschlagen, davon entfielen nur 1660 auf die planmäßige Nutzung. Die zufälligen Nutzungen lagen bei 943 Festmetern, nahezu vollständig Käferholz. Durch den geringeren Einschlag stabilisierten sich wieder die Holzpreise. Für 2025 sehe es wieder besser aus, meinte Ratzel.⇒sp