In der Weihnachtszeit ist die Schwarzwaldkrippe in der katholischen St. Nikolaus Kirche ein ganz besonderer Anziehungspunkt für Kinder und Erwachsene. Von weit her kommen Besucher in die St. Nikolaus Kirche, um sich an der wunderschönen Krippe und ihren außergewöhnlichen Details zu erfreuen. Derzeit wird die Krippe wieder aufgebaut, sie kann vom 25. Dezember bis 30. Januar täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr besichtigt werden. In dieser Zeit finden auch wieder vier Konzerte im Rahmen der Reihe „Musik an der Krippe“ in der katholischen Kirche statt.

Große Probleme

Nach Kriegsende 1945, als die Menschen sich mit großen Problemen im alltäglichen Leben auseinandersetzen mussten, war die Sehnsucht nach einem beständigen, sicheren und friedvollen Leben groß. Vor diesem Hintergrund wuchs wohl beim ehemaligen Mesner der St. Nikolaus Kirche, Albert Jäger, der Wunsch, der Weihnachtsbotschaft vom Frieden auf Erden symbolisch mit einer Weihnachtskrippe Ausdruck zu geben.

So begann Mesner Jäger schon im Jahr 1946, Mittel und Wege zu suchen, eine Weihnachtskrippe zu bauen. Er musste wohl offene Herzen und Hände angetroffen haben, denn bereits 1947 baute er erstmals das große Schwarzwaldhaus mit Figuren von Josef Glück aus Biberach auf. Die Weihnachtskrippe wurde zu seiner Herzensangelegenheit und seinem Lebenswerk.

Dach aus Stroh

Herzstück ist der nahezu zwei Meter lange Schwarzwälder Bauernhof, der über dem Seitenaltar auf einem Gestell aufgebaut werden muss. Das Dach ist mit Stroh gedeckt.

Albert Jäger baute alljährlich die Krippe mit viel Liebe und Fantasie, und ein ganz besonderes Augenmerk legte er auf die vielen kleinen Sachen, die auf einem Bauernhof nötig waren.

Im Stall fand man außer der heiligen Familie viele kleine Geräte, die zum Schwarzwaldhof gehörten. Da fehlte nichts, was man damals so alles brauchte, sei es ein Jauchefass, eine Mistgabel, Besen, Sense, Dreschflegel, eine Ridder, Rechen, Setzschnur für den Tabak oder eine Sichel. Man könnte sicher noch viel mehr aufzählen, zu sehen ist die Krippe mit den vielen Details über Weihnachten direkt in der St. Nikolaus Kirche in Ichenheim.

Das letzte Mal wurde die Weihnachtskrippe im Jahre 1974 von Albert Jäger aufgestellt, bevor er im Februar 1975 allzu früh verstarb. Nach seinem überraschenden Tod übernahm zunächst dessen Schwiegersohn Gottfried Fischer den Krippenbau.

Da ihm die Krippe in der Kirche sehr am Herzen lag, übernahm Werner Reichenbach ab 1999 die Regie für den Krippenaufbau und ab 2006 Siegfried Scheer.

Aktuell sind Gerhard Reichenbach und Thomas Haagen mit ihrem Team ehrenamtlicher Helfer verantwortlich für den Aufbau.

Hintergrund

Die Veranstaltungen

Seit einigen Jahren gibt es in dieser Zeit, wenn die Krippe besichtigt werden kann, die Veranstaltungsreihe „Musik an der Krippe“ in der St. Nikolaus Kirche in Ichenheim. Sie beginnt am 1. Weihnachtsfeiertag, Mittwoch, 25. Dezember, um 18.30 Uhr mit dem traditionellen Weihnachtsliedersingen des Männergesangvereins „Harmonie“ Ichenheim.

Am Sonntag, 29. Dezember, gibt es um 16 Uhr Klassische Weihnachtsmusik mit Felix Fischer (Orgel) und Benedikt Kiefer (Geige).

Im neuen Jahr wird diese Reihe dann fortgesetzt: Am Sonntag, 5. Januar, um 17 Uhr erklingen „Lieder, die von Herzen kommen“, vorgetragen von Hans-Peter ­Weschle, Katja Tscherter, Karin Fische und Udo Grieshaber. Abschluss der Veranstaltungsreihe ist am Sonntag, 12. Januar, um 16 Uhr mit dem Blechbläserquartett „Brassers“, die „klingendes Blech und mehr“ zu Gehör bringen werden.

Der Eintritt ist bei allen Konzerten frei, Spenden sind willkommen.