Nachdem das Hotel und das Gästehaus „Sonnenhof“ in Odelshofen im Februar 2017 von den Betreibern nach 50 Jahren aufgegeben wurden, hatte die Stadt die beiden Gebäude für die Unterbringung von Geflüchteten angemietet. Rund 30 Plätze boten die Unterkünfte, doch inzwischen ist der Mietvertrag ausgelaufen. Nun hat ein Investor das Gelände gekauft: Der „Sonnenhof“ wird abgerissen, dort soll ein Mehrfamilienhaus entstehen. Das Gästehaus soll eine Art Boardinghouse werden, das der Investor für seine Mitarbeiter nutzen will.

"So etwas nicht gewollt"

Das Projekt warf in der Sitzung Fragen auf. Ortschaftsrat Rainer Hempelmann monierte, dass „da etwas entstehen soll, das wir für Odelshofen nicht gewollt hatten“. Im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts habe man sich explizit gegen solche Großprojekte ausgesprochen. Zudem bringe das mehr Einwohner und damit auch mehr Verkehr ins Dorf. Die Legelshurster Straße sei schon belastet genug.

Ortsvorsteher Markus Murr gab zu bedenken, dass dies ein „genehmigungsfähiges Projekt“ sei: „Wir können es verzögern, verhindern können wir es nicht“, sagte er. Die Verkehrsproblematik werde sich entzerren, wenn der Anschluss von der Lummertskellerstraße zur L90 komme, der ohznehin geplant sei, um den Verkehr vom Korker Neubaugebiet abzuleiten. Ein Bürger forderte, eine Tiefgarage für den Neubau zur Bedingung zu machen: "14 Wohnungen und 16 Zimmer im Boardinghouse, da braucht man mehr als 30 Stellplätze“, sagte er. "Wo sollen die parken?"

Es wäre vernünftiger gewesen, wenn die Städtische Wohnbau das Gelände gekauft hätte, um darauf Bauplätze für Odelshofener Bürger bereitzustellen, sagte Hempelmann. Das sei die erste Option gewesen, entgegnete Markus Murr. „Die Wohnbau hat das geprüft, aber das Gelände war zu teuer“, bedauerte er.

Der ehemalige Ortschaftsrat Heiko Arbogast, der im Publikum saß, erinnerte daran, dass der Rat bei der Diskussion zum Stadtentwicklungskonzept davor zurückgeschreckt habe, eine Gestaltungssatzung für Odelshofen zu erlassen. „Das war doch klar, dass das so kommen wird“, sagte er.