Als der Solist Benedikt Stolz beim Sommerkonzert des Lender-Gymnasiums am Freitag seine Position neben dem Sinfonischen Blasorchester einnahm, den Notenständer richtete und auf seinen Einsatz wartete, waren die vielen Besucher in der Aula ziemlich überrascht.

Sein Instrument war ein Alphorn, mit dem er nicht nur ein virtuoses Solo im Stück „Alphorn Peace Song“ präsentierte, sondern unter Leitung von Markus Bieringer mit diesem melodisch schönen „Friedenslied“ auch für eine Premiere sorgte.

In der langen Konzert-Geschichte des „Musik-Gymnasiums“ hatte bisher noch kein Schüler ein Alphorn-Solo als schwer eingestuftes Werk dargeboten. Dies war ein erlesener Beitrag zum 150. Schuljubiläum, das bis jetzt sehr variationsreich zum Klingen kam.

Hoffnung gespendet

Mit dem fein disponierten Blasorchester wurden die Gäste mit „Moment for Morricone" hinein in die Welt des Wilden Westens gezogen. Prägnant war auch das Stück „Schmelzende Riesen“ über die Dramatik der Klimaveränderung. Das „Klagelied der Gletscher“ endet mit einer hoffnungsvollen Tonsprache auf eine bessere ökologische Zukunft durch die nächsten Generationen.

Das „Sommerfestival“ war ein weiterer Glanzpunkt zum Jubiläum. Ellen Krämer verwies in der voll besetzten Aula bereits auf das große Beethoven-Konzert am 20. Juli.

Am Freitag jedoch präsentierte Ellen Krämer mit dem Mittel- und Oberstufenchor die ewig jungen Hits von Abba. Mit „Money Money Money“ und „Mamma Mia“ wurde die glitzernde Disco-Welt der 70er lebendig. Sie ist immer noch so faszinierend, dass sich Jugendliche 2025 dafür begeistern.

Mitreißende Klänge

Es machte richtig viel Spaß, den großen Chor der jungen Stimmen zu erleben, der ein mitreißendes Klangbild bot. Als dann bei „Dancing Queen“ die Besucher zur Choreografie des Chors im Disco-Style fröhlich mittanzten, war der Funkte endgültig übergesprungen und alle sangen: „Thank you for the music.“

Dass die Lender-Musik breit aufgestellt ist, wurde am super Auftritt der Combo und der Bigband mit Frontmann Stefan Nowak deutlich. Aus der Aula wurde ein „Jazzkeller“, der fetzige Sound ließ keinen der Besucher ruhig sitzen, als die Combo mit dem Standard „Watermelon Man“ von Herbie Hancock die Session eröffnete.

Die Spielfreude der Musiker riss mit und sorgte mit der Bigband für ein weiteres Highlight. Für Bigband-Sound an der Lender kann Stefan Nowak immer wieder Schüler begeistern, um Stücke wie „Take The A-Train“, „Take Five“ oder „Birdland“ zu spielen.

Roland Spether