Die Energiewerk Ortenau Beteiligungsgesellschaft (EWO) beteiligt sich am zweiten Windrad, das dieses Jahr auf der Hornisgrinde errichtet werden soll. Das gab die Sasbachwaldener Bürgermeisterin Sonja Schuchter (CDU) diesen Mittwoch in der Gemeinderatssitzung bekannt. Der Sasbachwaldener Rat hat, wie auch die Räte der anderen EWO-Kommunen, dem Verkauf von 0,15 Prozent am E-Werk Mittelbaden zugestimmt. Den Erlös von rund 400.000 Euro will das Energiewerk Ortenau als Beteiligung am neuen Windrad einsetzen.

Der Bau des zweiten Windrades hilft der Gemeinde, ihr neues Feuerwehrhaus zu finanzieren. Sie erhält 30.000 Euro für die Bereitstellung einer Ausgleichsfläche für das Auerwild und weitere 50.000 Euro für die Umsetzung des Managementplans Auerhuhn. Er ist eine der Voraussetzungen, die der Betreiber der Anlage zusichern musste.

Kaufangebot liegt vor

Den Bau des Feuerwehrhauses (Gesamtkosten von 3,3 Millionen Euro) stellte Sonja Schuchter als Schwerpunkt des Haushaltsplans der Gemeinde für 2025 vor. Dass ein neues Feuerwehrhaus hermuss, ist eine Forderung der Unfallkasse Baden-Württemberg.

Baugrundstück ist eine Wiese gegenüber dem alten Feuerwehrhaus. Der Bau soll in diesem Jahr beginnen. Ein Teil der Kosten wird im Haushalt 2026 aufgenommen. Eventuell fließt dann der Erlös aus dem Verkauf des 2011 fertig gestellten Glasfasernetzes der Gemeinde mit ein. „Es liegt ein Kaufangebot vor“, verkündete Sonja Schuchter. Der Pachtvertrag mit dem Betreiber läuft noch bis zum Jahresende.

Entgegen dem Trend bei anderen Gemeinden sieht der Plan ein positives Gesamtergebnis von 277.000 Euro vor. Eine um vier Prozentpunkte höhere Umlage an den Ortenaukreis ist bereits eingerechnet, ebenso eine Tariferhöhung für die Beschäftigten von drei Prozent.

Kluge Entscheidungen

Durch organisatorische Maßnahmen, kluge Entscheidungen und weniger Personal habe sie dafür gesorgt, „dass unsere laufenden Ausgaben im Rahmen bleiben“, so Schuchter. Zuletzt wurde eine frei gewordene volle Stelle in der Tourist-Info durch eine Teilzeitstelle ersetzt.

Als nächste große Investition steht die Sanierung der Grundschule an. Im Haushalt 2025 ist Geld für die Erarbeitung eines Sanierungskonzepts enthalten. Die Planung für eine neue elektrotechnische Ausrüstung der Schule (rund 17.000 Euro) legte der Gemeinderat jetzt einstimmig in die Hand von Hans-Peter Glaser aus Obersasbach.

Ein großer Kostenpunkt sind Investitionen in die Wasserversorgung. Für rund 90.000 Euro soll ein weiterer Quellschacht saniert werden. Die Erneuerung der Wasserleitung in der Straße Am Werth könnte bis zu 340.000 Euro kosten. Sie hat Priorität, weil dort das Areal der ehemaligen Wagner-Kliniken neu bebaut wird und die alte Wasserleitung bisher noch über privaten Grund führt.

Zur Belebung des Tourismus sollen Teile der Talstraße im Ortskern neu gestaltet und möbliert werden. Dass das Budget dafür bei 100.000 Euro liegt, ist unter anderem Zuschüssen aus dem Sanierungsprogramm Ortsmitte zu verdanken. Geld aus diesem Programm bekommen auch die Eigentümer des ortsbildprägenden Hauses Felseneck, das 1813 als Schulhaus errichtet wurde. Private Sanierungsmaßnahmen an dem Gebäude sollen mit 18.000 Euro bezuschusst werden.

Für ihren Kernhaushalt plant die Gemeinde 2025 keine Kreditaufnahme. Um ihre Schulden zu reduzieren, muss sie in diesem Jahr 150.000 Euro für Zinsen und 220.000 Euro für Tilgungen aufbringen.

„Das sehr gute Ergebnis hat harte Arbeit erfordert“, kommentierte Kämmerer Achim Gromann, der in Teilzeit für die Gemeinde arbeitet, den Haushaltsplanentwurf. Sasbachwalden habe strukturbedingt eine schwache Ertragslage und einen hohen Aufwand für den Unterhalt seiner Infrastruktur. Hinzu komme ein Sanierungsstau aufgrund ihrer langjährigen Finanzschwäche. Deshalb sei die Gemeinde auf die größtmögliche Ausschöpfung eigener Einnahmequellen und die größtmögliche Förderung durch Zuschüsse des Landes angewiesen.

Am kommenden Mittwoch, 29. Januar, ab 18.30 Uhr berät der Gemeinderat öffentlich den Entwurf, stellt Nachfragen und erhält weitere Erläuterungen.