„So spielt das Leben“, lautete das Motto der Kurkapelle Ottenhöfen am Samstagabend bei ihrem Frühjahrskonzert in der Schwarzwaldhalle. Sie hatte eine passende Auswahl an Melodien zusammengestellt.

Die „Grinde Groover“, der Musikernachwuchs aus Ottenhöfen, Furschenbach und Seebach unter Leitung von Julia Fischer, setzten den Auftakt. Sicheres Registerspiel, ein schönes, geschlossenes Klangbild und Temperament in der Darbietung zeigten, dass der Nachwuchs auf gutem Weg in die Erwachsenenkapelle ist.

„Fanfare And Furiosity“, „Hello“ von Adele und eine Reise durch Hits von Taylor Swift im Vortrag „Eras“ waren die musikalischen Darbietungen und dafür gab es großen Applaus.

Endlich wieder

„Es freut uns, dass wir nach unserem letzten großen Konzert, einem Open Air 2019 im Kurgarten, heute nach sechs Jahren wieder einen großen Auftritt haben,“ begrüßte Vorsitzender Stefan Bohnert das Publikum, „nach 2019 folgte die Pandemie und die brachte einiges durcheinander in unserem Verein.“

Mit Manuel Karl hat die Kurkapelle seit vergangenem Jahr einen neuen Dirigenten, nachdem sich Simon Mathiß 2023 verabschiedet und Johannes Blessing übergangsweise das Dirigentenamt geführt hatte.

Mit einer Fanfare eröffnete die Kurkapelle, majestätisch ließ sie „Olympic Spirit“, die olympische Fanfare der Sommerspiele 1988 in Seoul, erklingen und lieferte so einen feierlichen Prolog zu ihrer Reise durch ihr Lebensmotto.

Bewegend gestaltete sich der Vortrag „Hindenburg“, schrille Klarinetten, gewaltige Bläserintonationen und Schreie aus den Reihen der Musiker verstärkten in einer schwermütigen Melodik die Tragik des Absturzes des Zeppelins „Hindenburg“ 1937.

Die Komposition „Imagasy“ von Thiemo Kraas führte dagegen in eine Welt der Traumvorstellungen. Teils schienen die Klänge zu schweben, feinsinnige Passagen wechselten zu voluminösen Klangeindrücken und lösten sich in spielerischer Leichtigkeit wieder auf.

Mitgefühl mit allen Leidenden und den Wunsch, mit einem Lied die Welt mit Liebe füllen und sie heilen zu können, brachte die Kurkapelle mit „Se Bastassa Una Canzone“ von Eros Ramazotti“ zum Ausdruck – italienisches Lebensgefühl inklusive.

Der „Marsch der Galaxien“ führte in den zweiten Teil des Konzerts. Beim Welthit „Feeling Good“ kündigten die Moderatorinnen Sandra Lögl und Celine Bohnert an: „Wir wollen ihnen helfen, sich gut zu fühlen“. Thomas Schnurr trug dazu mit einem bravourösen Posaunensolo bei.

Das Musikstück „Lilo & Stitch“ bot einen Hörausflug in die Welt von Elvis Presley, mit der „Almtaler Polka“ klang das Konzert aus.

Das Publikum zeigte mit stehendem Beifall seinen Dank und seine Begeisterung. Als Zugabe spielte die Kurkapelle die Eigenkomposition ihres Dirigenten Manuel Karl: „So spielt das Leben.“

Berthold Gallinat