Trotz des schönen Frühlingswetters sind am Samstag ab 13 Uhr zunächst die Lieferanten und dann ab 15 Uhr die Interessenten in die Schutterwälder Mörburghalle geströmt. Dort fand der 58. Ortenauer Warentauschtag statt, bei dem sich die Gemeinde zum vierten Mal einbrachte, indem sie eine Halle und Personal stellte. Dagmar Gießler von der Gemeindeverwaltung war erneut für die Organisation verantwortlich. Sie hat inzwischen ein zuverlässiges Helferteam zur Seite stehen. "Vor allem hat so ein bewährtes Team den Vorteil, dass es die Abläufe kennt und man nicht jedes Mal erklären muss, wie was laufen soll", lobte Gießler. Neun Helfer starteten bereits vor 12 Uhr, dann kamen zeitversetzt nochmals fünf Helfer dazu.
72 Tische standen in der Halle bereit und wurden mit Waren aller Art beladen. Beim Warentauschtag kann man Dingen, die man nicht mehr braucht, eine zweite Chance geben. Auch am Samstag waren typische Tauschartikel dabei wie Geschirr, Gläser, Besteck, Küchengeräte, Kochtöpfe, Spielzeug, Taschen, Körbe, Rucksäcke, Deko, Werkzeug, Bastelbedarf, Bücher, Spiele, Elektrogeräte oder Kindersitze. Doch alles wird nicht angenommen. Die Helfer sind inzwischen erfahren und haben einen Blick für noch brauchbare Ware.
So werden beispielsweise verschmutzte oder beschädigte Waren, viel zu alte Elektrogeräte wie alte Bildschirme, Fernseher oder Uralt-Drucker nicht durchgewunken. Aber auch nicht mehr tragfähige Kleidungsstücke, Ski und Skizubehör, Matratzen, Federbetten, Teppichböden, Autoreifen, DVDs und Videokassetten bekommen keine zweite Chance.
Laut Bürgermeister Martin Holschuh, der sich auch als Helfer einbrachte, verlief die Veranstaltung gut: "Der Warentauschtag war ein voller Erfolg. Viele gut erhaltene Dinge fanden ein neues zu Hause und zahlreiche Bürger nutzten die Gelegenheit zum nachhaltigen Tauschen. Diese Aktion zeigt, wie gelebte Nachhaltigkeit und Gemeinschaftssinn Hand in Hand gehen." Wenn man die Einnahmen als Maßstab ansetzt, war der Warentauschtag gut besucht: "Ich meine, es war der bisher erfolgreichste in Schutterwald.” Jeder Besucher darf mitnehmen, so viel er tragen kann. Wer etwas mit nach Hause nimmt, zahlt einen einmaligen Mitnahmepreis von drei Euro.
Nach einer Stunde war der Spuk vorbei. Die meisten Tische waren geräumt, der Rest wird von der Gemeinde auf der Deponie entsorgt. Und wer gar nichts für sich entdecken konnte oder zu spät kam, der konnte sich im Kaffeehaus "Hexenbesen" der Schelmle Hexen mit Kaffee und Kuchen trösten.
Der nächste Warentauschtag in Schutterwald soll am 11. Oktober stattfinden.