Öffentlich kontrovers diskutiert wurde nicht. Beim Thema Ausländerbehörde, die aus den Reihen des interkulturellen Beirats mehrfach kritisiert worden war, verwies Sprecherin Sonya Shamsani auf Gespräche zwischen Beirat, Freundeskreis und Verwaltung, die zur Klärung beigetragen hätten und erklärte, dass ein Teil des Problems lediglich die Kommunikation zwischen den Beteiligten gewesen sei.
Bürgermeister Guido Schöneboom betonte, dass es gerade deshalb wichtig sei, miteinander statt übereinander zu reden. Er verwies darauf, dass der Gemeinderat eine weitere Stelle in der Ausländerbehörde bewilligt habe, die inzwischen besetzt sei. Die Aufarbeitung des Rückstaus an Anträgen werde dennoch noch einige Zeit brauchen.
Gelebte Bürgerbeteiligung
Fast immer steht auf der Tagesordnung des interkulturellen Beirats der interkulturelle Garten. Stephanie Kempchen, sachkundige Bürgerin und Mitglied des Freundeskreises Flüchtlinge, hielt ein flammendes Plädoyer für den "lebendigen, offenen Treffpunkt" im Lahrer Westen, in dem sich "Menschen auf Augenhöhe" begegnen und der eine "enorme Wirkung" bei der Integration habe, "ohne dass man das Wort aussprechen muss". Unter anderem findet dort zwischen Mai und Oktober das wöchentliche Café international des Freundeskreises statt. Das "Lahrer Vorzeigeprojekt" habe große mediale Aufmerksamkeit und sei über Lahr hinaus ein Beispiel für "gelebte Bürgerbeteiligung".
Stadträtin Thi-Dai-Trang Nguyen (Grüne) sprach die Hoffnung aus, dass die Stadt sich nicht aus dem interkulturellen Garten zurückziehen werde. Auf Nachfrage erklärten Kempchen und Nguyen, dass sie keine konkreten Infos hätten, dass dies geplant sei, sie aber Sorge hätten, dass der interkulturelle Garten auf der Finanzierungs-Streichliste stehen könnte. Nguyen verwies auf frühere Diskussionen, bei denen eine Organisationsform als Verein im Raum stand. "Aber damit würde man das Offene dieses Angebots verlieren". Ob diejenigen, die jetzt dabei sind, einem Verein beitreten würden, sei keineswegs sicher.
Missverständnis beim Grillfest
Nichtöffentlich wurde über ein von Sprecherin Sana Ahmad Hussein Alyaaqubi kurz erwähntes Missverständnis beim Grillfest des interkulturellen Beirats im Sommer weiterdiskutiert, bei dem einige neue Mitglieder die Einladung als rein geselliges Familienfest verstanden hatten, das aber dem intensiveren Kennenlernen der Beiräte untereinander hätte dienen sollen.
Mindestens zwei weitere Themen sollten ebenfalls nichtöffentlich verhandelt werden. Ein paar Themen, die auf der Tagesordnung standen, mussten wegen kurzfristigen Erkrankungen vertagt werden.
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- Christoph Breithaupt