Bausachen sind im Regelfall Routine. In der Sitzung des Gemeinderats vom Mittwoch im der Kita Regenbogen gab es aber einen Punkt, der manchen Räten sauer aufstieß.
Gastro umwidmen
Und zwar die Umnutzung der Gastronomie zu einer Arztpraxis mit zwei bis vier Ärzten im Bereich des Forums am Rhein beim dortigen Yachthafen auf der dritten und vierten Ebene. Sie soll in den kommenden Jahren erfolgen, weil dort ein Gastronomiebetrieb eingestellt wurde. So informierte Bauamtsleiter Peter Winkels über den Bauantrag. Die Verwaltung sah keine Hinderungsgründe. Im Rat kam das nicht ungeteilt positiv an. Hauptkritikpunkt: Man wünscht sich mehr Info vorab bei solchen Sachen, zumal man auch nicht genau weiß, welche Art von Arztpraxis entsteht.
Gemeinderat Hansjörg Hosch vertiefte das und bemängelte die zu geringe Information in dieser Sache. Man könnte dies doch auch von Seiten der Betreiber im Vorfeld beim Gemeinderat vorstellen. Gemeinderätin Michaela Karl stellte die Frage: "Was kommt hier als nächstes?" Jochen Strosack meinte hingegen, trotz etwas dürftiger Info solle das Forum weiter gut laufen. Der Bebauungsplan sieht eine Nutzung von Verwaltungs- und Schulungsräumen vor, aber einer Befreiung von diesen Vorschriften stand mit 14 Ja-Stimmen drei Enthaltungen und fünf Nein-Stimmen nichts entgegen.
Der Betrieb soll von 8 Uhr bis 18 Uhr laufen, und es wäre nachts etwas weniger Lärm, so die Verwaltung. Und manchen war in der Vergangenheit die Konzentration von Gastronomiebetrieben im Forum sauer aufgestoßen. Auch die Parksituation werde sich entspannen, so Winkels.
Die weiteren Bauanträge zur Beschlussfassung waren dann wirklich Routine. In der Eschauerstraße im Ortsteil Altenheim soll in einer Baulücke ein Einfamilienhaus errichtet werden. Das Grundstück liegt in dem gültigen Geltungsbereich des Bebauungsplanes. Eine Doppelgarage ist ebenfalls bei diesem Haus geplant. Die ursprüngliche Planung wurde im Dezember bei der Gemeinderatsitzung abgelehnt, da die beantragten Befreiungen der Vorschriften städtebaulich nicht vertretbar waren. Nun lag eine überarbeitete Planung vor. Das Wohnhaus würde ein asymmetrisches Satteldach erhalten und die Dachneigung von 38 Grad wird eingehalten. Die Wandhöhe ist auf der Südseite um etwa 1,90 Meter überschritten, was aus dem verkürzten Dach auf dieser Seite resultiert. Und auch die Traufhöhe an der Südseite ist städtebaulich vertretbar. Dem Antrag wurde nun einstimmig zugestimmt.
Scheune umnutzen
In der Geiswinkelgasse in Altenheim soll eine Scheune in ein Einfamilienhaus umgenutzt werden. Im Erdgeschoss sind Garagen sowie Technik und Werkraum geplant. Im Obergeschoss und Dachgeschoss soll Wohnraum entstehen. Für eine bessere Belichtung auf der Hofseite soll die Dachneigung auf 30 Grad reduziert werden. Für die reduzierte Dachneigung sowie die überschrittene Traufhöhe wird eine Befreiung beantragt. Auch hier erfolgte die Zustimmung einstimmig.
Die Errichtung einer vertikalen privilegierten Agri-PV-Solaranlage im Bereich des landwirtschaftlichen Hofes in den Riedmatten bei Ichenheim mit einer Gesamtleistung von 0,99 MWp stand schließlich als Bauvoranfrage auf der Tagesordnung, und der Gemeinderat erklärte das einstimmige Einvernehmen. Der Betreiber muss alles weitere mit den staatlichen Stellen und einem Stromabnehmer abklären.