Was mit Hausaufgabenhilfe begonnen hat, wurde bald zu einer nicht wegzudenkenden Institution: Seit 45 Jahren setzt sich die Ausländerinitiative Offenburg – Förderverein Buntes Haus für die Förderung von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft ein. Wie die Stadt Offenburg mitteilt, wurde kürzlich eingebrochen. Dabei seien zwei Laptops und neun iPads geklaut worden. Da sich der gemeinnützige Verein aus Spenden finanziert, die unter anderem für die Ausstattung der Hausaufgabenhilfe ausgegeben werden, ruft er nun zu Spenden auf.
Inge Pfirrmann, Gründungsmitglied, Ideengeberin und Vize-Vorsitzende, hat den Verein mit Margot Trappe und fünf weiteren Mitgliedern ins Leben gerufen: „Damals wie heute wurde von staatlicher Seite zu wenig angeboten, daher haben wir nach Lösungen gesucht“, erklärt sie. Ziel sei immer die Integration gewesen, sagt Vorsitzender Paul Schmöckel. Über die Jahre haben sich viele Initiativen entwickelt – eine der neueren ist der Ukrainische Helferkreis, der sich jeden Samstag trifft, teilt die Stadt mit.
FSZ zu weit entfernt
1980 startete der Verein mit zwei Gruppen Hausaufgabenhilfe im Ritterhaus, drei Jahre später stellte die Stadt Offenburg mietfrei zwei Räume im „Schlachthöfle“. Mit der Auflösung der französischen Garnison wurden schnell viele Gebäude frei – in eines, zog der Verein ein, das Bunte Haus, heißt es in der Mitteilung weiter. Andere frei gewordene Wohnungen füllten sich mit Gastarbeitern. Das Stadtteil- und Familienzentrum Ost war für die Familien zu weit entfernt und so entstand eine neue Anlaufstelle im Bunten Haus.
Gründungsmitglied Pfirrmann erinnert sich: „Das Thema Chancengleichheit hat mich schon im Studium beschäftigt. Mit unserem Verein wollten wir die Chancen für alle verbessern.“ Ausländerfeindlichkeit sei in Offenburg weniger stark als in anderen Orten, findet Vorsitzender Schmöckel: „Vielleicht liegt das auch an unserem Verein. Wir haben früh angefangen, die hier ansässigen Menschen aufzuklären und sie in die Vereinsarbeit einbezogen.“
Bis heute sei die Hausaufgabenhilfe ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit, teilt die Stadt Offenburg weiter mit. Mehr als 15 Ehrenamtliche unterstützen demnach die Kinder und Jugendlichen, so auch Schriftführer Karl-Heinz Hilberer: „Das wichtigste, um Barrieren abzubauen, ist die Sprache.“ Wichtig sei außerdem der Kontakt zu Philipp Basler, Leiter des Stadtteil- und Familienzentrums Buntes Haus. „Das Engagement im Verein ist einzigartig. Dennoch braucht es immer wieder Nachwuchs“, wird Basler in der Mitteilung zitiert.
INFO: Wer sich ehrenamtlich einbringen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0781/9485618 melden oder die Website www.foerderverein-bunteshaus.de besuchen. Dort gibt es auch Infos, wie man spenden kann.