Südbadischer Fußball-Pokal, 2. Runde

Tor nicht gegeben: OFV geht k.o.

Thomas Kastler
Lesezeit 3 Minuten
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12. August 2015
Offenburgs Marco Junker (l.) Kopfballsieger gegen Artur Fellanxa. OFV-Spieler Artur Baitenger beobachtet die Szene genauso wie Bahlingens Dennis Bührer (Nr. 21).

(Bild 1/4) Offenburgs Marco Junker (l.) Kopfballsieger gegen Artur Fellanxa. OFV-Spieler Artur Baitenger beobachtet die Szene genauso wie Bahlingens Dennis Bührer (Nr. 21). ©Ulrich Marx

Daniel Schlager war gestern zumindest in den Augen des OFV nicht der große Hit. Als Manuel Vollmer in der 58. Minute die Unterkante der Latte traf, sahen alle Offenburger den Abpraller klar im Tor – nur der Schiedsrichter nicht. So wurde aus der möglichen Pokalsensation gegen den Bahlinger SC am Ende ein schmuckloses 0:2. 1091 Zuschauer waren trotzdem zufrieden.

Nicht dass sie beim OFV auf die Barrikaden gegangen wären, dafür waren sie auch zu ausgepumpt: Aber in die Freude über einen gekonnten Pokal-Auftritt gegen den Regionalligisten aus Bahlingen mischte sich eine Menge Ärger über ein nicht gegebenes Tor, das alles hätte verändern können. »Ich habe den Ball klar hinter der Torlinie gesehen«, sagte Manuel Vollmer, der in der 58. Minute wie aus dem Nichts aus 25 Metern einfach draufgehalten und die Unterkante der Latte getroffen hatte. Von dort sprang der Ball nach unten – und nach Meinung vieler Offenburger deutlich hinter der Torlinie auf. »Der war einen halben Meter drin«, sagte OFV-Trainer Marc Lerandy, »das ist immer ärgerlich, aber wir nehmen es wie Männer.« Auch Teamanager Heinz Falk war sich ganz sicher: »Der Ball war deutlich hinter der Linie – das sagt jeder, der es gesehen hat.«

Zwei Minuten vor dieser strittigen Szene war Bahlingen im Zweitrunden-Spiel des südbadischen Pokals in Führung gegangen – Vollmers Knaller hätte den Ausgleich bedeutet, der – falls er bis Ende einer Verlängerung gehalten hätte – das Weiterkommen des klassentieferen OFV bedeutet hätte. Stattdessen machte Bahlingen in der Nachspielzeit mit dem 2:0 den Sack zu, als der Offenburger FV mit dem Mute der Verzweiflung alles nach vorne geworfen hatte. 0:2 also statt einem möglichen 1:1. »Das hört sich nicht schön an«, monierte Falk, stellte aber auch fest: »Wir haben uns gut verkauft.«

Kampf und Einsatz

Womit das OFV-Urgestein goldrichtig lag. Kampf und Einsatz stimmten sowieso, dazu auch die taktische Disziplin. Der OFV verwischte den doppelten Klassenunterschied mit einer engagierten Leistung, obwohl Bahlingen trotz des Kraftaktes am Sonntag beim torlosen und nach Elfmeterschießen verlorenen Drama im großen DFB-Pokal mit seinen besten Leuten aufgelaufen war.

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Vor der Pause waren Torszenen tabu. Zu sehr neutralisierten sich die taktischen Vorgaben beider Trainer. Auffällig bei Offenburg: der als Laufwunder überall auf dem Platz agierende Marco Junker und der talentierte Angreifer Max Chrobok (17), den Lerandy in die Startelf befördert hatte. Das Rezept des OFV war erkennbar: Hinter den Angreifern lauerte Adi Vollmer, um nach der Balleroberung den tödlichen Pass zu spielen. Es blieb leider beim Wunsch. Stattdessen ging der Favorit nach 56 Minuten in Führung. Ausschlaggebend war ein Ballverlust im Mittelfeld durch Normen Armbruster, der allein gegen vier Bahlinger keine Lösung mehr fand. Den Konter spielte der Regionalligist kaltschnäuzig zu Ende, und der Ex-Kehler Yannick Häringer traf zum 0:1.

Ärger hält nur kurz an

Dann kamen der Lattenknaller von Manuel Vollmer und das nicht gegebene Tor. »Das muss man sehen«, kritisierte Lerandy. Er reagierte mit der Einwechslung von Christian Seger, Ferdinand Weide und Yasin Ilhan. Und der Verbandsligist von der Badstraße spielte jetzt mehr nach vorne. Doch die Hitze – das Spiel begann bei 34 Grad – forderte auch ihren Tribut. Fast hätte Pierre-Christoph Göppert, der Unglücksrabe vom Elfmeterschießen gegen Sandhausen, den OFV mit einem Distanzschuss mattgesetzt – doch dann kam sie doch noch, die große Ausgleichschance: Ilhan war plötzlich frei, rechts im Strafraum. Er holte aus, zog voll durch, aber Fabian Nopper warf sich in den Schuss und blockte ab. Dann machte Johannes Fiand (90.2) alles klar. »Wir ärgern uns nur bis morgen«, sagte Lerandy, »und dann nehmen wir die positiven Erkenntnisse mit zum Saisonstart nach Waldkirch.«

Offenburger FV – Bahlinger SC 0:2 (0:0)
Offenburg: Streif – Baitenger, Schlieter, Kahle, Armbruster (63. Weide) – Beiser-Biegert, A. Vollmer – M. Vollmer (70. Ilhan), Junker, Petereit (84. Orhan) – Chrobock (63. Seger).
Bahlingen: Müller – Gleichauf, Adam, Nopper, Bührer – Klein (80. Waldraff) – Göppert, Wiesler (63. Bukovac), Häringer, Fellanxa (46. Sautner) – Schlegel (46. Fiand).
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt) – Zuschauer: 1091.
Tore: 0:1 Häringer (56.), 0:2 Fiand (90.+2).

Info

Offenburger FV – Bahlinger SC 0:2 (0:0)

Offenburg: Streif – Baitenger, Schlieter, Kahle, Armbruster (63. Weide) – Beiser-Biegert, A. Vollmer – M. Vollmer (70. Ilhan), Junker, Petereit (84. Orhan) – Chrobock (63. Seger).

Bahlingen: Müller – Gleichauf, Adam, Nopper, Bührer – Klein (80. Waldraff) – Göppert, Wiesler (63. Bukovac), Häringer, Fellanxa (46. Sautner) – Schlegel (46. Fiand).

Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt) – Zuschauer: 1091.

Tore: 0:1 Häringer (56.), 0:2 Fiand (90.+2).

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