Ortenaukreis genehmigt vier neue Windkraftanlagen
Das Landratsamt hat die Genehmigung für weitere Windkraftanlagen erteilt. Sie sollen auf dem Höhenrücken Rauhkasten/Steinfirst entstehen.
Es kann gebaut werden. Das Landratsamt Ortenaukreis hat der Stadt Gengenbach stellvertretend für den Investor, die Firma Enercon aus Aurich, die immissionsschutzrechtliche Genehmigung zum Bau und Betrieb von vier Windenergieanlagen auf dem Höhenrücken Rauhkasten/Steinfirst auf den Gemarkungen Hohberg-Diersburg, Friesenheim und Gengenbach-Bermersbach erteilt. Das teilt das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit.
206 Meter hoch
Die vier Windenergieanlagen des Typs Enercon E 115 haben eine Nennleistung von je drei Megawatt. Die Nabenhöhe der Anlagen beträgt 149 Meter. Bei einem Rotordurchmesser von 115,7 Metern erreichen die Windenergieanlagen eine Gesamthöhe von etwa 206 Metern. Die südlichste Anlage wird in einem Abstand von etwa zweieinhalb Kilometern zur Burgruine Hohengeroldseck errichtet. An diesem Standort wurde in den letzten zwölf Monaten die Windstärke gemessen, wobei sich die angenommenen überdurchschnittlichen Windgeschwindigkeiten bestätigten, schreibt das Landratsamt.
»Die Konzentration von Windenergieanlagen an einzelnen Standorten ist erklärtes Ziel des Ortenaukreises«, sagt Nikolas Stoermer, Erster Landesbeamter des Ortenaukreises und verantwortlicher Dezernent für Immissionsschutz.
Umfangreiche Anhörung
Der Genehmigung war eine umfangreiche Anhörung aller betroffenen Träger öffentlicher Belange vorausgegangen. Besonders die Nähe zur Burg-
ruine Hohengeroldseck habe eine intensive Prüfung erfordert, so das Landratsamt. Mit einem Gutachten habe die Enercon gezeigt, dass erhebliche Beeinträchtigungen des Erscheinungsbildes des Kulturdenkmals Hohengeroldseck nicht zu erwarten sind.
Hoher nutzen
»Belange des Denkmalschutzes konnten damit zurückgestellt werden, zumal die vier Windenergieanlagen aufgrund der zu erwartenden Wind- und Ertragsdaten einen hohen Nutzen für den Klimaschutz bringen werden«, erläutert Julia Morelle, Leiterin des Amtes für Gewerbeaufsicht, Immissionsschutz und Abfallrecht im Landratsamt.
Rotoren haben eine Heizung
Ein besonderes Augenmerk galt auch der ungehinderten Nutzung der Gutta-Hütte und der sich in der Nähe befindlichen Forst-, Rad- und Wanderwege. »Der Antragsteller hat technische Vorkehrungen getroffen, so dass wir die Nutzung von Hütte und Wegen nicht einschränken mussten. So schalten die Windräder etwa im Fall von Eisansatz automatisch ab, bis das Eis durch die Rotorblattheizung abgeschmolzen ist«, so Morelle.
Thorsten Erny, Bürgermeister von Gengenbach, freut sich über die Genehmigung: »Seit vier Jahren plant die Stadt gemeinsam mit den Gemeinden Hohberg und Friesenheim die Windenergieanlagen.« Nachdem die Genehmigung vorliegt, ist der Weg frei für die konkrete Planung, wie sich die Bürgerinnen und Bürger am Projekt beteiligen können.« Auch der Denkmalschutz sei der Stadt Gengenbach ein Anliegen. Aus diesem Grund sei auf ein fünftes Windrad in der Nähe der Burgruine verzichtet worden, erklärte der Gengenbacher Bürgermeister.