Offenburg

Einkaufszentrum nimmt vorletzte Hürde

Christian Wagner
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
21. April 2015

©Archiv

Kurz und schmerzlos verlief gestern Abend im Planungsausschuss die Debatte über den Bebauungsplan fürs Einkaufszentrum. Mit 6:3-Stimmen votierte der Ausschuss für das Projekt. Das letzte Wort hat am 11. Mai der Gemeinderat. Dann dürften die Wogen noch einmal höher schlagen.

Viele hitzige­ Debatten hat Offenburg schon zum Dauerthema Einkaufszentrum erlebt. Gestern Abend konnte Bürgermeister Oliver Martini die Mitglieder des Planungsausschusses schon nach 30 Minuten zur Abstimmung bitten. »Die Argumente sind ausgetauscht«, hatte Martini zur Einführung der Sitzung gesagt und offenbar recht behalten.

Nach kurzer Diskussion sprachen sich bei der Abstimmung sechs Stadträte dafür aus, den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan »Nördliche Innenstadt« zu fassen und damit grünes Licht fürs Einkaufszentrum zu geben, drei Stadträte stimmten dagegen (Elisabeth Abele, CDU, Karl-Heinz Eckerle, FDP, und Jürgen Ochs, Grüne). Findet sich auch bei der finalen Abstimmung am 11. Mai im Gemeinderat eine Mehrheit, kann das Einkaufsquartier gebaut werden.

Bürgermeister Martini erinnerte daran, dass der Gemeinderat vor 16 Monaten die Vergabeentscheidung an den Investor OFB getroffen habe. In der ersten Offenlage habe es 973 Einwendungen gegen das Projekt gegeben, in der zweiten 462 Einwendungen, davon 85 Prozent »standardisiert«. Die Verwaltung habe alle Bedenken akribisch geprüft, und »man kann feststellen, dass sich keine neuen Themen und Erkenntnisse ergeben haben«. Man habe ein offenes Quartierskonzept gefunden, dass zu Offenburg passe, so Martini.
Es handle sich mitnichten  um ein »Einkaufscenter«, wie es immer wieder von den City­ Partnern gesagt werde. Das sei nämlich ein geschlossenes Zentrum mit Dach, betonte CDU-Fraktionschef Albert Glatt, der vielmehr die offene Bauweise des Quartiers lobte.

Ähnlich äußerte sich SPD-Stadtrat Bertold Thoma. »Wir stellen kein trojanisches Pferd auf«, sagte er. Bei der früheren ECE-Planung habe es sich um einen hermetisch abgeriegelten, das Stadtbild beeinträchtigenden, riesigen Komplex gehandelt. Jetzt werde ein Quartier gestaltet und die Innenstadt weiterentwickelt.

Von einer geteilten Meinung in seiner Fraktion berichtete Grünen-Stadtrat Jürgen Ochs. »Bei der Chancen-Risiken-Abwägung kommt jeder zu einer anderen Einschätzung«, sagte er. Kritik übte Ochs an der starken Versiegelung. »Ich hoffe, dass mehr Grün reinkommt!«, so sein Wunsch.

»Wir bleiben bei unserem Standpunkt, dass wir die richtige Entscheidung für Offenburg getroffen haben«, bekräftigte Rudi Zipf das Ja der Freien Wähler zum Einkaufsquartier. Er lobte zugleich das Verfahren: »Wenn man das erste Gebot ansieht und mit dem heutigen vergleicht, sieht man, was sich bewegt hat.«

Für die FDP erneuerte Karl-Heinz Eckerle die Kritik am Projekt. Die Verträglichkeit sei nicht gegeben, das Verkehrskonzept unzureichend, Offenburg verliere zudem weitere oberirdische Stellplätze, monierte er. Ebenfalls gegen das Einkaufszentrum sprach sich Stadträtin Florence Wetzel (Offenburger Liste) aus: »Ich fühle mich den Offenburger Bürgern und Geschäftsleuten verpflichtet, nicht einem auswärtigen­ Konzern.« Sie befürchtete, dass Karstadt als Folge der Entwicklung schließe.Negativszenarien könne man immer malen, um Projekte madig zu machen, konterte Bürgermeister Martini. Er persönlich freue sich sehr auf die Einweihung des Einkaufsquartiers.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Offenburg

Die Edeka öffnet die Pforten ihres neuen E-Centers zur exklusiven Führung für die OT-Leser.
vor 4 Minuten
30 Teilnehmer ausgelost
Das Interesse am neuen E-Center der Edeka in Offenburg ist offensichtlich riesengroß: Über 500 Leser wollten an den exklusiven Vorab-Führung teilnehmen. Folglich musste das Los entscheiden, wer am 22. Januar dabei ist.
Bei der Schwarz-Weiß-Nacht des "Funfarenzugs" Schutterwald herrschte eine ausgelassene Stimmung.
vor 2 Stunden
Schutterwald
Die Schwarz-Weiß-Nacht des "Funfarenzugs" Schutterwald zog wieder zahlreiche Narren in die Mörburghalle.
Eine Kolumne von Thomas Reizel.
vor 9 Stunden
"Der Kinzigtäler"
Harte Arbeit ist in Gengenbach angesagt. Nicht nur bei den Bürgermeisterkandidaten, sondern auch am Obertorturm. Hier wie da lohnt sich aber die Schufterei.
Stefan Konprecht (von links), Sven Schaller und Adrian Penner freuen sich auf das Jubiläumsjahr der Hexenzunft Offenburg. Schaller hält eine Gründer-Maske in der Hand.
vor 9 Stunden
Maskenausstellung und Geburtstagsbier
Die Offenburger Hexenzunft feiert ihren Geburtstag mit einer Maskenausstellung der Gründungsmitglieder, einem Geburtstagsbier und einem umfangreichen Fasentprogramm.
Alles rund um die Patientenverfügung: Antje Wagner hatte die richtigen Informationen für Müllens Senioren.
vor 10 Stunden
Neuried - Müllen
Die Senioren Müllens erlebten einen informativen und unterhaltsamen Nachmittag. Und lernten, was eine Patientenverfügung alles bietet.
Manfred Hermann und Peter Link (von links) haben im Rathaus ihre Ausstellung "Ansichtssachen" eröffnet. Bürgermeister Martin Holschuh hielt die Begrüßungsrede.
vor 10 Stunden
Beurteilung ist "Ansichtssache"
Manfred Hermann und Peter Link stellen ihre Fotografien im Schutterwälder Rathaus aus. Vernissage der Ausstellung "Ansichtssachen" war am vergangenen Freitag. Bis Ende März sind die Bilder zu sehen.
Die SPD Hohberg ehrt (von links): Wolfgang Bayer, Thorsten Faißt, Hermann Pfahler, Alfred Greiner, Ewald Zefferer, Johannes Fechner, Helga Pfahler.
vor 11 Stunden
Hohberg
Die SPD Hohberg hatte zum Neujahrsempfang eingeladen und ehrte verdiente Genossinnen und Genossen. Vertreter der ProVO (Südanschluss Zubringer B 33 Autobahn) stellten ihre Ziele vor.
Viele Räder werden am Bahnhof gestohlen. Oft reicht die Sicherung der Fahrräder nicht aus.
vor 12 Stunden
Leserstimmen Teil 2
Unseren Lesern wurde das Fahrrad vor der Haustür geklaut, am Bahnhof oder in der videoüberwachten Garage im "Rée-Carré". Teils führte die Suche über die Grenze.
Ärgerlich: Wenn das Schloss nicht vor Diebstahl schützt. 
vor 12 Stunden
"Scheint eine Welle zu geben"
"Fahrrad weg – melden Sie sich!": So hatte das OT um Erfahrungsberichte geworben. Mehrere OT-Leser schildern ihre Erlebnisse mit Fahrraddieben und ob sie das Rad zurückbekommen haben.
Für ihr Engagement in der Jugendarbeit sind von Ortsvorsteher Stefan Sauer-Bahr (von links)  Anna-Lena Wolter, Jule Maier und Lena Huber von der KJG Weier geehrt worden.
vor 13 Stunden
Viel Leben im Dorf
Beim Weierer Neujahrsempfang wurden die Helfer der KJG geehrt. Ortsvorsteher Stefan Sauer-Bahr blickte zurück und nach vorn. In die ehemalige Bäckerei soll ein Pflegestützpunkt einziehen.
Auf dem alten Friedhof Offenburg.
vor 13 Stunden
Unter Anleitung austauschen
Trauernde Menschen brauchen Unterstützung. Der Trauertreffpunkt im Ortenau-Klinikum St. Josefsklinik bietet wieder Termine an.
vor 14 Stunden
Gengenbach
Die Resonanz in der Kinzigtalhalle am Montagabend übertraf alle Erwartungen. Die Zuschauer erlebten eine spannende Vorstellung der fünf Kandidaten. Redaktionsleiter Jens Sikeler klopfte deren Standpunkte ab.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Die Isenmann Ingenieur GmbH (Standort Haslach) hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem der größten Ingenieurbüros für Tragwerksplanung im Ortenaukreis entwickelt.
    11.01.2025
    Isenmann Ingenieur GmbH: Jubiläum, Wachstum, Firmenzentrale
    Die Isenmann Ingenieur GmbH feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Von einem kleinen Ingenieurbüro hat sie sich zu einem der größten Anbieter für Tragwerksplanung am südlichen Oberrhein entwickelt – mit einer modernen Firmenzentrale und einem breiten Leistungsspektrum.
  • Familienunternehmen mit langer Tradition: Ein respektvoller Umgang gehört beim Elektrogroßhandel Streb zum guten Ton.
    10.01.2025
    125 Jahre Erfolg durch Tradition und Innovation
    Seit 1896 steht das Familienunternehmen für Verlässlichkeit, Qualität und Innovation. Mit 1000 Mitarbeitenden an 25 Standorten und einer breiten Produktpalette, werden Talente gesucht, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Werden Sie Teil der Erfolgsgeschichte!
  • Junge Fachkräfte finden viele Karrierechancen in der Ortenau. 
    20.12.2024
    Die Ortenau bietet viele Karrierechancen
    Der Heimatbesuch zum Fest kann für junge Fachkräfte, die ihren Job und ihren Standort wechseln wollen, eine Riesenchance sein.
  • Seit der Gründung im Jahr 1994 ist das Schwarz-Team auf 50 Mitarbeitende angewachsen.
    07.12.2024
    Schwarz GmbH in Berghaupten feiert 30-jähriges Jubiläum
    Gegründet von Michael Schwarz in einer Mietwohnung in Gengenbach, entwickelte sich das Unternehmen zum regionalen Ansprechpartner rund um Elektro- und Sicherheitslösungen. 50 Mitarbeitende – Meister, Gesellen und Fachkräfte kümmern sich um die Belange der Kunden.