Auf den Spuren der Stadtgeschichte – in Kellergewölben, in Kirchen, auf dem Friedhof oder in der Natur: Die öffentlichen Stadtführungen des Museums im Ritterhaus öffnen Türen und Tore in Offenburg, die anderen verschlossen bleiben. Von Anfang März bis Ende Oktober werden Touren zu verschiedenen Themen angeboten – für die Teilnehmer kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Elf verschiedene Schwerpunkte gibt es zu erkunden. 

Am häufigsten werden Innenstadt- und Gewölbekellerführungen angeboten. Aus einem einfachen Grund: »Das sind die Führungen, die den besten Überblick über die Stadt und ihre Geschichte geben«, sagt Nadine Rau, die Leiterin der Museumspädagogik im Museum im Ritterhaus und Organisatorin der Stadtführungen. Andere, wie der Besuch auf dem Waldbachfriedhof oder im Kulturforum, sind spezieller und finden deshalb nicht so oft statt. 

Seit drei Jahren gibt es auch die Führung »Markante Bäume« in Kooperation mit den Technischen Betrieben Offenburg und dem Schwarzwaldverein Offenburg, die in die Natur einlädt. Dann geht es unter anderem um biologische Aspekte der Bäume, Pflege und Anekdoten. Diese Führung kann nicht für Gruppen gebucht werden.

Petra Brinkop ist eine von acht Stadtführern. »Gerne mache ich Wein-, Kirchen- und Kleindenkmalführungen«, verrät sie. Bei solchen Führungen komme es nicht auf die Besucherzahl an, sondern auf das Interesse an tiefgehenden Wissen. »Schön ist es auch immer wieder, wenn wir junge Menschen begeistern können.«

3800 Teilnehmer

Ob eine Führung tatsächlich stattfinden kann, hängt von den Wetterbedingungen ab. Zu heiße Temperaturen oder starker Regen können einen Strich durch die Rechnung machen. »Vergangenes Jahr sind aber keine ausgefallen«, sagt Nadine Rau. Etwa 550 Personen haben bei den 49 öffentlichen Führungen teilgenommen. Zusätzlich wurden 186 Gruppenführungen gebucht. »Ein deutlicher Anstieg«, betont die Organisatorin. Durchschnittlich seien es jährlich um die 150 Buchungen. Etwa 3800 Besucher konnten so 2016 verzeichnet werden.

Übrigens nutzen nicht nur Touristen die Möglichkeit der kostenlosen Stadtführungen, auch Offenburger sind dabei. »Sie wollen ihre Stadt kennenlernen oder sie Bekannten zeigen«, sagt Rau. »Oft sagen mir Alt-Offenburger: ›Da müsste ich auch mal mitmachen.‹ Die, die es gemacht haben, entdecken ihre Heimatstadt neu und unter ganz anderen Gesichtspunkten«, betont Petra Brinkop.

Etwa zwei Stunden dauert eine Führung. Die Startpunkte variieren. 48 Themenführungen gibt es in dieser Saison (siehe »Termine II«). Hinzu kommen Gruppenführungen, die ganzjährig gebucht werden können, und Stadtführungen mit einer Weinprobe, die seit zwei Jahren vom Stadtmarketing organisiert werden (siehe »Termine I«). 

Öffentliche Führungen gibt es auch auf Französisch und seit diesem Jahr zusätzlich auf Englisch. Neu sind barrierefreie Touren entlang der Stadtmauer und in der Innenstadt. Bisher waren englische und barrierefreie Führungen nur über eine Buchung möglich. 

 INFO: Führungen am Samstag beginnen um 10 Uhr, am Mittwoch um 19 Uhr. Weitere Infos und Buchungen per E-Mail an museumspaedagogik@offenburg.de sowie unter • 07 81 / 82 24 60, montags bis donnerstags, 14 bis 16 Uhr, und freitags, 10 bis 12 Uhr. Gruppenführungen kosten je nach Teilnehmerzahl zwischen 70 und 90 Euro.