Gestaltungsbeirat: Lob für das neue Stadtentree
Wie Offenburgs neuer Stadteingang aus Richtung Ortenberg künftig aussehen soll, wurde gestern im Gestaltungsbeirat präsentiert. Für das urbane Wohn- und Geschäftshaus sowie das Gebäudeensemble mit 113 Mietwohnungen gab es viel Lob vom Gremium. Der Anbau des Hotel Mercure wurde ebenfalls gutgeheißen – bis auf eine Änderung.
Er sei erstaunt, wie schnell der »Seidenfaden« wachse, berichtete Professor Eckart Rosenberger (Fellbach). Der Vorsitzende des Offenburger Gestaltungsbeirats hatte sich das Baugebiet gestern Vormittag angeschaut. Am Nachmittag wurden ihm und seinen Gestaltungsbeiratskollegen Diplom-Ingenieurin Elke Ukas (Karlsruhe) und Professor Werner Bäuerle (Konstanz) die Entwürfe für die komplette Westseite des »Seidenfaden« präsentiert – sprich: das Stadtentree entlang der Ortenberger Straße. Die Gebiete unterteilen sich in zwei Baufelder: Auf einem Richtung Ortenberg spitz zulaufenden 2600 Quadratmeter großen Eckgrundstück will die »T & F Seidenfaden GbR« ein Wohn- und Geschäftsgebäude errichten, auf dem daran anschließenden und bis zum Fessenbacher Kreisel reichenden Areal will die Wohnbau Offenburg auf 8300 Quadratmetern ein Ensemble mit 113 Mietwohnungen erstellen.
Die Entwürfe werden aus Sicht des Gestaltungsbeirats den Ansprüchen an ein Stadtentree gerecht. Beiden Planungen attestierte Rosenberger eine qualitätsvolle Umsetzung. Gunnar Lehmann von Lehmann Architekten (Offenburg) stellte die Pläne für das Ensemble der Wohnbau vor, das aus Kopfbau mit bis zu sechs Geschossen, Zwischenbau, Blockrandbebauung und Quartiershaus besteht und über eine Tiefgarage mit 113 Stellplätzen und kleinere Gewerbeeinheiten verfügt. Hier gebe es schon Anfragen von einer Bäckerei und einem Hofladen. Lediglich eine Heckenreihe zur besseren Abschottung zur Ortenberger Straße wurde angeregt (wie fürs Eckgebäude auch), ebenso Verbesserungen für den Grünraum im Innenhof.
Der Entwurf für das Eckgrundstück vom Architekturbüro Müller & Huber (Oberkirch) mit seinem urbanen Eingangspunkt, der sich Richtung Norden etwas auflöst, überzeugte den Gestaltungsbeirat ebenfalls. Auf 920 Quadratmetern zur Ortenberger Straße hin sind Dienstleistungen geplant, darüber ordnen sich 18 Wohnungen an. Es soll 30 Tiefgaragenstellplätze und zwölf oberirdische Stellplätze geben. Auch hier bestand aus Sicht des Gestaltungsbeirats keine Veranlassung für eine Wiedervorlage.
Nur der »Kopf« stört«
Grundsätzlich gut hieß das Gremium auch die Erweiterungspläne für das Hotel Mercure (wir berichteten). Die Fassade des neuen Anbaus müsse sich nicht durch einen Holzakzent abheben, wie in einer Variante aufgezeigt, sondern es sei konsequent und logisch, wenn sie der Gestaltung des Bestandsgebäudes folgt, sagte Werner Bäuerle. Um ein homogeneres Bild des spitz zulaufenden Gebäudekopfes zu erhalten, riet er zum Verzicht auf die dortigen Zimmer. Werde dies umgesetzt, sei eine Wiedervorlage nicht erforderlich.