Gemeindeentwicklungskonzept in Durbach: das ist der Stand
Sehr ausführlich informierten die beauftragten Städteplaner bei der Einwohnerversammlung in Durbach über den Stand des Gemeindeentwicklungskonzepts im Zuge des Landessanierungsprogramms. Von Anfang an wurden die Einwohner in die Planungen miteinbezogen.
30 Minuten wollte Projektleiter Bertram Roth vom Stuttgarter Planungsbüro Kommunale Entwicklung (KE) über das derzeit laufende Gemeindeentwicklungskonzept Durbach im Rahmen der Einwohnerversammlung, referieren, über 60 Minuten sind es vergangenen Donnerstag in der gut besetzten Turnhalle schlussendlich geworden.
Bereits vor einem Jahr war das derzeit laufende Gemeindeentwicklungskonzept, Thema der jährlichen Einwohnerversammlung. »Und von Beginn an haben wir die Bürger miteingebunden, sei es durch eine Bürgerbefragung oder eine Planungswerkstatt«, erklärte Roth. Auch der Gemeinderat beschäftigte sich intensiv mit dem Gemeindeentwicklungskonzept. Im Rahmen einer Klausurtagung ging es um die Frage »Wie soll Durbach im Jahre 2030 aussehen?«
Herausgekommen ist dabei nicht nur ein detailliertes Konzept, sondern gleichzeitig auch ein Investitionsprogramm für die kommenden 15 Jahre. Durbach wird in Folge der Topografie und Lage auch 2030 eine attraktive Gemeinde sein. Der demografische Wandel wird laut Roth durch Zuzüge ständig ausgeglichen und mit 3800 bis 3900 Einwohnern werden 2035 in Durbach genauso viele Menschen leben wie heute.
»Beim Blick auf die Kindergarten- und Schülerzahlen zeigt sich ebenfalls, dass die Geburtenrate in den kommenden Jahren konstant bleibt«, so der Planer. Dagegen wird der Bedarf an Ganztagesbetreuung nicht nur für Kinder im Grundschulalter steigen, sondern auch für den Nachwuchs unter drei Jahren. »Der Kindergarten in Ebersweier wurde bereits auf die neuen Anforderungen hin ausgebaut, derzeit läuft der Ausbau auch im Kindergarten in Durbach«, sagte Roth.
Doppelt so viele Senioren
Älter wird die Bevölkerung natürlich auch im Durbachtal. Heute leben 103 Einwohner in der Gemeinde, die ihr 85. Lebensjahr bereits erreicht haben oder älter sind, 2030 wird sich dieser Anteil mit 202 Durbachern fast verdoppeln. Als Leitprojekt sind Planungen zur Seniorenwohnanlage »Alte Fabrik« bereits auf dem Weg und im Zuge des derzeit laufenden Landessanierungsprogramms soll auch die Dorfmitte attraktiver, gerade auch für die älteren Durbacher, gestaltet werden.
Gewerbegebiet geplant
Durbach ist attraktiv, nicht nur für das Beheimatungs- und Gastgewerbe, sondern auch für die Landwirtschaft. Um Mittelständlern und Handwerksbetrieben auf der Gemarkung eine Entwicklungsperspektive zu geben, soll in den kommenden Jahren das Gewerbegebiet Ebersweier West auf den Weg gebracht werden.
Neben dem Neubaugebiet Galgenfeld sollen in Zukunft weitere Wohnbaugebiete erschlossen werden. Auf der Prioritätenliste steht für die Planer auch eine Generalsanierung der Turnhalle in Durbach sowie eine Verbesserung der Parksituation in der Ortsmitte.
800 000 Euro wurden bisher im Rahmen des Landessanierungsprogramms bereits zur Verfügung gestellt. Allerdings hoffen Rat und Bürgermeister in den kommenden Jahren auf eine deutliche Aufstockung des Programms, da nicht nur öffentliche Bauvorhaben, sondern auch private Investitionen im Sanierungsgebiet gefördert werden sollen.
INFO: Das Gemeindeentwicklungskonzept ist unter www.durbach.de einsehbar. Bis zum 2 März haben außerdem die Einwohner noch die Möglichkeit, schriftlich ihre Vorschläge, aber auch ihre Einwände zum Gemeindeentwicklungskonzept einzubringen, bevor der Gemeinderat final darüber abstimmt.