Gengenbach: Druck auf Edeka Offenburg wächst

Edeka: Bürgermeister Thorsten Erny will jetzt Klarheit

Thomas Reizel
Lesezeit 3 Minuten
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13. Mai 2017

Tristesse in der Gengenbacher Kinzigvorstadt: Seit einem halben Jahr ist der Rewe-Markt geschlossen. Die Edeka-Zentrale Offenburg hat zwar bestätigt, den Markt zu betreiben, doch wann bleibt unklar. Der Bauzaun dient nur als Absperrung, damit Lkw nicht auf dem Gelände parken. ©Thomas Reizel

Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny drängt in der Offenburger Edeka-Zentrale auf Klarheit. Schon lange ist Edeka als Nachfolger des im November geschlossenen Rewe-Markts in der Kinzigvorstadt im Gespräch. Doch bislang tut sich nicht. Erny möchte jetzt wissen, wie und wann es weitergeht.

Seit einem halben Jahr fehlt den Menschen in der Kinzigvorstadt eine Einkaufsmöglichkeit. Der 1997 eröffnete Rewe-Markt hat Ende November geschlossen.

Jetzt ist Mitte Mai, und es tut sich bislang nichts. Mehrfache Anfragen des Offenburger Tageblatts bei Edeka Südwest in Offenburg hatten außer der Zusage, den Markt betreiben zu wollen, wenig Konkretes ergeben. 

Damit aber hängt nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch Karl Schneider, Betreiber des Edeka-Markts in der Breslauer Straße (gegenüber Hukla), in der Luft. »Ich wäre bereit, den Markt zu übernehmen«, sagte er auf Anfrage. Weiter wollte er sich nicht äußern.

Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny hat am Donnerstag Rainer Huber, Geschäftsührer der Edeka Südwest, in Offenburg einen Brief geschrieben, der dem Offenburger Tageblatt vorliegt.

»Edeka Südwest plant in Gengenbach einen zweiten Mark der Vollversorgung aufzubauen. Das begrüßen Gemeinderat, Stadtverwaltung und der Bürgermeister. Doch seit dem Jahreswechsel gibt es einen Stillstand, was wir sehr bedauern. Außerdem bedauern wir die Kommunkikationsstrategie diesbezüglich.«

»Ungeduld wird größer«

Jeden Tag werde Bürgermeister Erny angesprochen. »Ich kann die Menschen nur vertrösten und um Geduld bitten. Aber ich stelle eine immer größer werdende Ungeduld fest«, heißt es in dem Brief des Bürgermeisters.

Erny bittet Edeka auch, die Öffentlichkeit über die künftigen Pläne und den vorläufigen Zeitplan zu informieren. Mit dem Schreiben wolle er verdeutlichen, wie dringend notwendig die schnelle Klärung der baulichen Mängel ist.

Gestern Nachmittag reagierte Christhard Deutscher, Leiter der Unternehmenskommuniation von Edeka Südwest, auf Anfrage des Offenburger Tageblatts.

»Wir arbeiten nach wie vor mit Hochdruck an dem Thema und befinden und mit allen Beteiligten im intensiven Austausch.«

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Die Gespräche über die Behebung baulicher Mängel liefen noch. Edeka sei aber zuversichtlich, gemeinsam eine Lösung zu finden und die Öffentlichkeit dann zeitnah zu informieren.

Eben weil sich Edeka zu den baulichen Mängeln so bedeckt hält, liegt die Vermutung nahe, dass diese gravierender sein müssen als ein paar Brandschutztüren, Lüftungsanlagen oder elektrische Leitungen.

Rewe nicht Eigentümer

Komplex wird das Thema auch dadurch, weil Rewe nicht Eigentümer des Gebäudes ist. Das Offenburger Tageblatt hat erfahren, dass es sich um eine in Dänemark ansässige Gesellschaft handeln soll.

Eine Bestätigung gab es von Rewe Südwest in Wiesloch allerdings nicht. »Wir geben Kontaktdaten zu Eigentümern grundsätzlich nicht weiter«, teilte die Pressestelle mit, ergänzte aber: »Gengenbach ist nach wie vor interessant für uns und wir prüfen Optionen. Aktuell ist jedoch nichts spruchreif.«

Diese Stellungnahme war gestern für Bürgermeister Thorsten Erny neu. Welche Optionen das sein sollen, konnte er nicht sagen. 

Fest steht aber, dass ein neuer Rewe-Markt nicht im Sondergebiet Kinzigpark III (nahe der Hukla) entstehen würde.

Der Gemeinderat hatte Ende März 2011 mit 12:10 Stimmen abgelehnt, dass Rewe dort baut. Zuvor hatten das Regierungspräsidium Freiburg und der Regionalverband ihre Zustimmung verweigert.

Und so bleibt bis zu einer Auskunft von Edeka weiter offen, wie es auf dem Gelände an der Berghauptener Straße weitergeht.

Ein seit kurzem aufgestellter Bauzaun könnte zwar den Eindruck erwecken, dass sich bald etwas tut. Doch damit ist nur der Parkplatz abgesperrt, damit dort keine Lkw für Ruhepausen abgestellt werden.

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