Offenburg

Die unglaubliche Karriere des Rüdiger Hurrle

Volker Gegg
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23. December 2016

©Volker Gegg

Unternehmerpersönlichkeit, Sportförderer und Kunstmäzen aus Leidenschaft: Rüdiger Hurrle feiert heute seinen 80. Geburtstag. Sein Lebenswerk würde Bände füllen. Noch heute engagiert sich der Unternehmer für die LGO, sein Hotel »Vier Jahreszeiten«, sein Kunstmuseum und für seine Kinder-Reha-Klinik in Thüringen.

Macher, Mäzen, Förderer: Es ist nicht einfach, das Lebenswerk von Rüdiger Hurrle in drei Schlagworten festzuhalten, zumal der Mann mit Charisma und einer riesigen Portion Tatendrang noch heute jeden Tag an seinem Schreibtisch sitzt und große Dinge ins Rollen bringt. Am heutigen Freitag feiert er seinen 80. Geburtstag. »Und das wird gefeiert, ich habe meine Freunde, Weggefährten und Geschäftspartner zu einer Feier ins ›Vier Jahreszeiten‹ eingeladen«, erzählt Hurrle. 

Zwei Jahre im Rathaus

Die Biografie des Gründers eines Klinik-Imperiums und heutigen Kunstmäzens könnte leicht mehrere Bücher füllen. »Es haben auch schon Leute angefragt, die das Ding schreiben wollen. Aber ich bin dazu noch nicht bereit«, so Hurrle. Seine Auszeichnungen, die er für sein Lebenswerk erhalten hat, füllen bereits Vitrinen und reichen vom Bundesverdienstkreuz am Bande, der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg bis hin zur Ehrenpräsidentschaft des Ortenauer Golfclubs und des Ortenauer Blasmusikverbandes. 

Geboren wurde Rüdiger Hurrle im Murgtal, kam allerdings berufsbedingt durch seinen Vater bereits mit elf Monaten 1938 nach Oberkirch. »Mein Vater arbeitete bei der Sparkasse und hatte in Oberkirch die Leitung der Kreditabteilung angeboten bekommen«, erklärt Hurrle, der mit seinen zwei Brüdern trotz der Kriegswirren eine gute Kindheit verbringen konnte. Der Unternehmer besuchte das Progymnasium in Oberkirch und baute 1956 sein Wirtschafts­abitur in Offenburg. Nach einer Ausbildung für den gehobenen Kommunaldienst beim Regierungspräsidium Nordbaden in Karlsruhe kam 1963 der Abschluss eines Volkswirtschaftsstudiums in Freiburg dazu. 

1963 startete Hurrle seine Berufskarriere als Amtsleiter des Kultur-, Verkehrs- und Messeamtes der Stadt Offenburg. Dabei baute Hurrle nicht nur die neu geschaffene Fachabteilung auf, während seiner zwei Rathausjahre wurde die Oberrheinhalle gebaut. Hurrle war Initiator des Ortenauer Weinfests und für die Ansiedlung der Fachhochschule aktiv. Nebenbei verfasste er auch die Denkschrift zur Standorteignung Offenburgs. 

Der Senator rief

1965 holte ihn Senator Franz Burda als Mitglied der Geschäftsführung in das Burda-Imperium. »Hier war ich verantwortlich für Finanzen, die Verwaltung, EDV und Verlagsleiter der Zeitschrift ›Das Haus‹«, erinnert sich Hurrle. Im Frühjahr 1973 machte er sich selbständig als Unternehmensberater für Firmen und Kommunen. 

Im gleichen Jahr wurde die Hurrle GmbH gegründet. Mit seinen nationalen und internationalen Geschäftskontakten startete Hurrle jetzt richtig durch, die ersten Kliniken in Blieskastel und Durbach wurden gebaut, bis 1998 führte und baute die Hurrle-Gruppe 32 Kliniken (6400 Betten) in ganz Deutschland und zählte damit bundesweit zum größten privaten Klinikunternehmen. 750 Millionen Euro wurden dafür investiert und 5400 Arbeitsplätze geschaffen. Zur Zukunftssicherung wurden 1999 die 32 Klinikbetriebe als Mediclin AG in eine Aktiengesellschaft zusammengefasst. 

Obwohl sich damals Hurrle aus dem aktiven Geschäftsbetrieb ein wenig zurückgezogen hatte, übernahm er 2001 die Kinder-Reha-Klinik am Kyffhäuser in Thüringen, die er auch heute noch als Eigentümer und Geschäftsführer leitet. »Es war eine richtige Herausforderung, da zuvor die Betreibergesellschaft zwei Mal Konkurs angemeldet hatte«, erläutert der Unternehmer. 

Tourismus angekurbelt

Seit dem Bau der ehemaligen Mutter- und Kindklinik »Vier Jahreszeiten« kümmert sich Hurrle um das Gebäude. Heute ist darin nicht nur das »Best Western Plus Hotel«, ein Gesundheitszentrum samt Ärztepraxen und ein Wellnessbetrieb, sondern auch ein Kunstmuseum entstanden, die Sammlung Hurrle. 
Seit 1984 wohnt Hurrle direkt neben der Staufenburg-Klinik in Durbach. Zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Petra Hurrle setzt sich Hurrle für den Tourismus des Dorfes ein. »Ab 1973 haben ich zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Hans Weiner aktiv dafür gearbeitet, dass Durbach ein Erholungsort wird«, so Hurrle weiter, etwa durch den Skulpturenweg sowie den Bau von zwei Kliniken. 

Präsident der LGO

Hurrle gehört nicht nur zu den Gründungsmitgliedern der Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas, sondern war auch maßgeblicher Stifter der Rüdiger-Hurrle-Leichtathletikhalle und ist seit 1970 Präsident der LGO. Ohne Hurrle gäbe es heute weder den Golfclub Ortenau noch die Deutsche Gesellschaft für medizinische Rehabilitation. Ob Präsident des Ortenauer Blasmusikverbandes oder Veranstalter der Durbacher Gespräche, Hurrle war in vielen Sparten aktiv. »Mit was ich mich heute intensiv beschäftige, ist das Thema Kunst, aber auch die Frage, wie geht es derzeit mit dem vereinigten Europa weiter und wie steht es mit unserer Umwelt, wie kann man die besser schützen«, macht sich Hurrle derzeit Gedanken. Er steckt eben noch immer voller Tatendrang.

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