Das Jahreskonzert widmen die Fessenbacher Musiker Obdachlosen
Das 22. Kirchenkonzert des Musikvereins Fessenbach erbrachte einen Spendenbetrag von 2339 Euro für die Offen-burger Pflasterstube im St. Ursulaheim. Der Fördervereins Pflasterstube im St. Ursulaheim dankte den Spendern und dem Musikverein für das Engagement für die Einrichtung für die Obdachlosen.
Mit großer Freude konnte der Vorsitzende des Musikvereins Fessenbach, Ludwig Holl, den Spendenbetrag des 22. Kirchenkonzerts am Volkstrauertag in der Weingartenkirche von insgesamt 2339,89 Euro an Axel Richter, Vorsitzender des Fördervereins der Pflasterstube im St. Ursulaheim, übergeben. Bereits zum zweiten Mal hatten sie beschlossen, den Erlös des Benefizkonzerts, das noch unter Leitung der Dirigentin Christine Schuller stand, an die Offenburger Pflasterstube zu spenden.
Richter dankte den Musikern und Spendern für ihre Großzügigkeit. Er freute sich über den Geldbetrag und darüber, dass auch beim Kirchenkonzert im nächsten Jahr zugunsten der Pflasterstube gespielt wird.
»Die Spende fließt in den jährlichen Betrieb mit seinen laufenden Kosten ein«, so Richter. Denn ausschließlich durch Spenden versuchen die Mitglieder der Pflasterstube, schlechte und nicht versorgte Obdachlose einer partizipativen, präventiven und medizinischen Grundversorgung zuzuführen, berichtete der Vorsitzende.
Auch wenn der Name der »Pflasterstube« daher rührt, dass die Wunden der Obdachlosen auf der Straße mit einem Pflaster zu versorgen sind, so sind heute die nicht versorgten Wunden selten geworden. Es sind psychiatrische Erkrankungen oder Erkrankungen der Atemwege, des Verdauungssystems, des Herzens und Kreislaufs, des Bewegungsapparats oder Haut- und Suchterkrankungen, auf die heute eingegangen werden muss.
Großer Wunsch
Die Pflasterstube und das St. Ursulaheim kümmern sich um 340 Obdachlose pro Jahr, rund 600 Obdachlose leben in der Ortenau. Ein lange gehegter Wunsch der Mitarbeiter und des Vorstands des Fördervereins, eine mobile Versorgung im Kreis für die Obdachlosen einzurichten, nimmt langsam Gestalt an, wie der Vorsitzende berichtete. Durch die Aktion »Leser helfen« des Offenburger Tageblatts rückt das Mobil zur medizinischen Versorgung in greifbare Nähe.
Mobile Sozialmedizin
Selbständig arbeitende Pflasterstuben in Städten wie Lahr und Kehl wurden angeregt. Allerdings fehlen Untersuchungszimmer vor Ort. Deshalb soll auf die Beschaffung eines »Medmobils« hingearbeitet werden. »Die Leserhelfen-Aktion der Mittelbadischen Presse fällt auf fruchtbaren Boden, es sind schon viele Spenden eingegangen«, freut sich Richter. Inzwischen konnten einige Ärzte für eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Obdachlosenhilfe gewonnen werden, sagte der Vorsitzende. Er hegt, wie auch die Mitarbeiter der Pflasterstube und des Fördervereins, natürlich den weiteren Wunsch, dass das Sozialdezernat und Caritas (Träger des St. Ursulaheims), Ärzteschaft und Kassen nach ausreichender Beobachtung des Projekts mit finanzieller und personeller Hilfe die mobile Sozialmedizin unterstützen.
Betreut werden auch die Besucher der Wärmestube und des Erfrierungsschutzes, was in der kalten Jahreszeit besonders wichtig ist, so der Vorsitzende.