José Oliver ist »Kinzigtaler«
José F. A. Oliver wurde am Montagabend im Hausacher Pfarrheim für seine Verdienste um das heimische Brauchtum und die Kultur in der Region mit dem elften »Kinzigtaler« ausgezeichnet, der von den Narrenzünften und der Sparkasse Kinzigtal gemeinsam vergeben wird.
»Ä Lorbeerkranz isch leicht zum Binde, de Kopf dezue isch schwer zum Finde«: Ewald Kromer, Ehrenpräsidialmitglied der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte und »Ideengeber« für den »Kinzigtaler« gab am Montagabend, wie immer am Montag nach Dreikönig, im Hausacher Pfarrheim bekannt, welchen Kopf das Gremium dieses Mal für den Lorbeerkranz gefunden hat: José F. A. Oliver.
Das Publikum im proppenvollen Pfarrheim quittierte dies mit langem Beifall. Mit dem »Kinzigtaler« würden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise um die heimische Kultur und die Pflege des Brauchtums verdient gemacht haben. Der elfte Preisträger ist als Vize-Narrenvater, Autor des in der Narrenlandschaft einzigartigen »Hausacher Narrencodex« und Kurator des »Hausacher LeseLenz« prädestiniert für diese Auszeichnung.
Dies zeigte auch Bürgermeister Manfred Wöhrle in seiner Laudatio eindrücklich auf. Oliver sei in seinem beruflichen Schaffen schon mit vielen hochkarätigen Preisen bedacht worden. Diese Auszeichnung sei jedoch deshalb besonders wertvoll, »weil sie auf dem erkenn- und spürbaren Wirken des Preisträgers hier in Hausach und in unserer Region basiert«. In Hausach lieben viele neben der fünften auch die sechste Jahreszeit, den »Hausacher LeseLenz«, und beide seien von José Oliver in besonderer Weise geprägt.
Wöhrle zählte eine wahre Fülle von Olivers Verdiensten für Hausach und das Kinzigtal auf als Mitgestalter der Husacher Fasent in all ihren Facetten und als Herz des Literaturfestvals »Hausacher LeseLenz«, das mittlerweile mit 80 Autoren und einem Etat von 120 000 Euro weit über alle Grenzen hinaus wirkt. »José F. A. Oliver ist ein wahrhaft würdiger und nicht alltäglicher Kinzigtaler, der diese Ehrung in seinem andalusischen Schwarzwaldherzen tragen wird«, dankte Wöhrle für »das, was du uns allen an so Wunderbarem und Wertvollem gibst«.
»Verdammt stolz«
»Wir sind verdammt stolz, dich in unseren Reihen zu haben!«, rief Narrenvater Bernd Rößler seinem Vize zu. Sichtlich gerührt nahm dieser die Ehrung entgegen: »Ich danke, dass ich Kinzigtaler sein darf!« Er machte aber deutlich, dass diese Auszeichnung allen gelte, die sowohl die Husacher Fasent als auch den Leselenz zur Erfolgsgeschichte machen. Er schenkte dem Abend sein wundervolles Gedicht »Winter« – bevor Vorstandsvorsitzender Mathias Wangler im Namen der Sparkasse Haslach-Zell zum Büfett und Umtrunk einlud.
Kinzigtaler
Der »Kinzigtaler« wird jedes Jahr am Montag nach Dreikönig verliehen. Das Preisgeld, das zur 11. Verleihung um 100 auf 1100 Euro aufgestockt wurde, soll wiederum für Brauchtum und Kultur verwendet werden – die Entscheidung liegt beim Preisträger. Die bisherigen Träger des »Kinzigtalers« sind: Alois Krafczyk (Haslach), Wolfgang Neuß (Hornberg), Kurt Kussi (Zell a. H.), Ansgar Barth (Gutach), Stefanie Schnurr (Mühlenbach), Kurt Klein (Hausach), Manfred Hildenbrand (Hofstetten), Hannelore Maier (Welschensteinach), Eugen Zimmerer (Nordrach) und Alfons Büdel (Biberach).