Bad Rippoldsau-Schapbach

50 Millionen Euro: Kurklinik soll Fünf-Sterne-Hotel werden

Karl Kovacs
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25. März 2016
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So sieht die ehemalige Kurklinik heute aus.

(Bild 1/2) So sieht die ehemalige Kurklinik heute aus. ©Anna Teresa Agüera

Die Investorenfamilie Chen aus China hat am Donnerstag ihre Pläne für die Kurklinik in Bad Rippoldsau vorgestellt. Aus dem seit 2011 leer stehenden Gebäude soll ein Fünf-Sterne-Hotel mit Wellness- und Gesundheitsangeboten werden. Die Investitionssumme liegt bei etwa 50 Millionen Euro.

Die Euphorie am Donnerstag im Schapbacher Rathaussaal ist groß, alles ist bereit für die erste Pressekonferenz mit der chinesischen Invesorenfamilie Chen. Sie hat vergangenes Jahr die Kurklinik in Bad Rippoldsau gekauft und stellt nun ihre Pläne vor. Die Tische sind mit deutschen und chinesischen Flaggen dekoriert, es gibt Brezeln und Kuchen. Lang haben die Menschen im Oberen Wolftal auf diesen Augenblick gewartet. Nun erfahren sie, was Familie Chen mit dem leer stehenden Gebäudekomplex vorhat.

Bürgermeister Bernhard Waidele ist überzeugt: »Alle werden begeistert sein von den Plänen. Familie Chen hat sehr Großes für die Region vor.« Er spricht gar von einem historischen Ereignis, einer Chance, die sich nur alle 100 Jahre biete.

Die Spannung steigt, noch wissen nur die anwesenden Gemeinderäte, was aus dem riesigen Areal werden soll. Sie wurden bereits am Mittwochabend informiert.

Internationale Küche

Die Ausführungen von Projetmanager Karl Grage aus Köln sorgen für einige staunende Blicke im Rathaussaal. Im Detail stellt er das Konzept für den Bau des »Medical Spa Resorts« vor: In 30 bis 36 Monaten soll ein Fünf-Sterne-Hotel mit Gesundheits- und Wellnessangeboten, Luxus-Suiten, Klinikbetrieb, internationaler Gastronomie, aber auch Schwarzwälder Charme entstehen. »Die Arbeiten, für die wir keinen Umnutzungsantrag benötigen, werden in etwa sechs Wochen beginnen«, erläutert der Projektmanager. Die ersten Gäste sollen bereits 2017 empfangen werden, das Hotel soll im Laufe des Jahrs 2018 fertig werden. 

»Das ist ein sportlicher Zeitplan, aber das Team glaubt daran. Es ist das tollste Projekt, das wir je begleitet haben«, betont Grage. 

Beim Bau habe man sich bewusst gegen »die großen Generalunternehmer ausgesprochen«, versichert Grage. Stattdessen würden regionale Unternehmen beauftragt. »Dazu kommen aber auch Künstler aus Italien, China und den USA.« Sie sollen dem Hotel internationales Flair verpassen. 

Gäste aus aller Welt

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Für die umfangreichen Arbeiten – abgesehen von den Außenwänden soll alles neu gebaut werden – investiere die Familie etwa 50 Millionen Euro. Anders als in Baiersbronn, wo eine Investorin ein Gesundheitsresort ausschließlich für chinesische Gäste gebaut hat, werden im Oberen Wolftal Besucher aus allen teilen der Welt erwartet. Dazu erläutert Dirk Griesinger von der Berliner Firma Interim Invest: »Aus China erwarten wir 25 Prozent der Gäste.« Das Hotel sei international ausgerichtet – etwa auf Touristen aus dem arabischen Raum, Russland, der Schweiz, Frankreich, den USA und Deutschland.

Laut den Planern sollen im Hotel 150 bis 200 und im Umfeld 100 Arbeitsplätze entstehen, etwa in Wäschereien oder bei Zulieferern. Eine Vielzahl der Jobs soll an Menschen aus der Region gehen, weil es vor Ort bereits zahlreiche gut ausgebildete Arbeistkräfte, vor allem im Gesundheitsbereich, gibt. »Das wird für eine Konjunkturbelebung sorgen«, ist Grage überzeugt.

»Bester Standort für unser Projekt«

Warum seine Familie in Bad Rippoldsau investiert? »Es ist eine gute Zeit, um in Deutschland zu investieren und Bad Rippoldsau ist der beste Standort für unser Projekt. Die Natur im Schwarzwald hat uns begeistert«, erklärt Zhenliang Chen, Ehemann von Investorin Yurong Chen. Deutschland werde zudem ein immer beliebteres Reiseziel bei Chinesen. Auch die Mentalität der Menschen im Schwarzwald habe ihn überzeugt. 

Es sei die erste Investition der Familie aus Hongkong im Ausland, sagt er. Dafür sei eigens eine Gesellschaft gegründet worden. Das Kapital stamme aus dem Familieneigentum. 

Architekt aus Krefeld

Als Architekt wurde Erik von Gehlen aus Krefeld engagiert. Außerdem sind laut Karl Grage weitere Experten in das Projekt involviert. Dem Gebäude bescheinigten sie trotz des langen Leerstands eine gute Substanz.

»Ich bin überzeugt, dass die ganze Region davon profitieren wird«, sagt Gemeinderätin Beate Belz im Anschluss an die Pressekonferenz. 

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