Lesung

Sommerliches zum Abschluss

Karin Bürk
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02. September 2022
Die Schriftstellerin Verena Blecher war beim letzten Leseoase-Abend der Mediathek zu Gast.

Die Schriftstellerin Verena Blecher war beim letzten Leseoase-Abend der Mediathek zu Gast. ©Karin Bürk

Mit einer literarischen Lesung der Schriftstellerin Verena Blecher über „Sommertage und Sommernächte“ ging am Dienstagabend die letzte Lese-Oase in der Kehler Mediathek zu Ende.

„Der Tag strahlt in den schönsten Farben, es duftet nach Leben, und die Luft schmeckt nach Glück.“ Mit diesem Satz umschreibt die Schriftstellerin Verena Blecher ihre literarische Lesung über „Sommertage und Sommernächte“ am Dienstagabend in der Kehler Mediathek.

„Lassen Sie sich in eine literarische Welt entführen“, begrüßte die stellvertretende Mediatheksleiterin Sarah Dinger die anwesenden Gäste, die es sich mit einem erfrischenden Getränk von Lu’s Bar in ihren Liegestühlen bequem gemacht hatten.

„Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt, hier blühen Geschichten und Gedichte, Fabeln und Märchen“, so Blecher. Und sie hatte eine ganze Menge Geschichten und Gedichte, Sagen, Bekanntes und Eigenes in ihren Koffer gepackt, um die Zuhörer an diesem – wenn auch mit dunklen Wolken verhangenen – Sommerabend auf eine höchst interessante und abwechslungsreiche Lesereise unter dem Motto: „Es geht der Sommer übers Land“ mitzunehmen.

Der „Lügenbaron“

Kurz nach dem letzten Glockenschlag der St.-Nepomuk-Kirche waren die Besucher schon mittendrin in den zum Schmunzeln anregenden Jagdgeschichten des Lügenbarons Münchhausen und dem arabischen Märchen vom Barbier mit seinen drei Söhnen, die er in die Welt schickte, damit jeder von ihnen ein richtiges Handwerk erlernen soll.

Blecher hatte ihre Texte, die teils zum Lachen anregten, dann aber auch wieder nachdenklich stimmten, hervorragend zusammengestellt. Sie reichten von Annette von Droste-Hülshoffs „Der Weiher“ über Christian Morgensterns Liebesgedicht „War das die Liebe, die mich gestern streifte“ bis zu der „Begegnung“ von Joachim Ringelnatz.

Mit ihren Texten traf sie den Nerv des Publikums und fesselte damit von Beginn an ihre Zuhörer. Von nah und fern stammen die Texte und alle hatten irgendwie mit den Sommertagen und den Sommernächten zu tun.

Mit Kurt Tucholskys „Die arme Frau“ und dem Zitat von Heinrich Zille: „Wie herrlich ist es, nichts zu tun und dann vom Nichtstun auszuruhen“ ging nach einer kurzen Pause der zweite Teil der Lesung weiter. Denn wie die Schriftstellerin so treffend anmerkte: „Die Sommernacht ist noch nicht zu Ende. Dieser schöne Garten hier bietet Raum zum Träumen und Zeit zum Träumen.“

„Kennen Sie Nikolov?“ wollte Blecher von ihren Zuhörern wissen. „Nikolov“, eine Novelle mit Grafiken von Werner Bauer, ist das neueste Werk von Verena Blecher, von Anna und Kurt.

Seifenblasen in der Küche

Kurt kennt Nikolov seit langem, Anna bringt frische Luft und Seifenblasen in Nikolovs Wohnküche. Und Suppe. Mit Dialogen und Monologen von Tagen und Nächten, von Freundschaft und Liebe, vom Hunger und vom Schmerz der liebenswerten Welt von Nikolov fand die Lesung einen würdigen Abschluss.

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