Sechs Partnerschulen zu Besuch in Kehl
»Meine Schule ist eine Goldmine für Europa« unter diesem Motto pflegt die Falkenhausenschule seit Anfang 2013 Kontakte zu sechs Partnerschulen von Island bis Zypern. Diese Woche waren die Partnerschulen zu Gast in Kehl.
Es wäre nicht die Falkenhausenschule, wenn die Europahymne nur auf Deutsch erklingen würde. »Freude schöner Götterfunken« singen die Schüler der Klassen 4c und 4d am Donnerstagabend und anschließend die französische Variante »Tous les hommes de la terre«. Im Publikum sitzen Rektoren und Lehrer der sechs Partnerschulen aus Island, Rumänien, Spanien, Frankreich, Zypern und Polen, außerdem zehn Grundschüler aus Spanien und vier aus Frankreich. Seit Anfang 2013 hält die Kehler Grundschule, die 24 Nationen unter einem Dach vereint und einen starken Französisch-Schwerpunkt hat, Kontakte zu sechs Partnerschulen in Europa. Vor Weihnachten fand das erste Treffen auf Zypern statt, an dem vier Kehler Lehrer und die pädagogische Assistentin der Schule teilgenommen haben. Der zweite Besuch fand nun in Kehl statt.
Die Delegationen der Partnerschulen waren gerade jetzt am Altrhein zu Besuch, um neben der Falkenhausenschule und Kehl auch die schwäbisch-alemannische Fasnacht mitzuerleben. »Wir freuen uns, dass Sie in dieser Zeit des Jahres zu uns gekommen sind«, sagte Schulleiterin Imogen Remmert in ihrer Rede bei der Abschlussfeier am Donnerstagabend in der Turnhalle.
In der Falkenhausenschule kommen alle Schüler mit dem Austausch-Projekt in Kontakt, auch wenn nicht alle verreisen können. Immer wieder halten Lehrer auf das Projekt ausgerichteten Unterricht in der liebevoll gestalteten Comenius-Ecke der Schule ab.
Gemeinsamer Blog
Kommuniziert wird im Übrigen auf Englisch: Bei den Treffen, im gemeinsamen Blog und auf Skype. Dort stellen die Partnerschulen etwa landestypische Rezepte und Spiele ein. Die Kinder der anderen Schulen kochen die Rezepte dann nach und probieren die Spiele im Sportunterricht aus. Bei der Abschiedsfeier am Donnerstag bekam die französische Delegation eine Medaille für das beste Rezept: die bretonische Süßspeise »Far breton«, ein puddingartiger Kuchen.
Die neunjährige Louan Gois-Beux aus der Bretagne ist mit drei Klassenkameradinnen, einer Lehrerin und der Schulleiterin nach Kehl gekommen. »Es ist sehr schön hier«, sagt Louan. »Wir haben viele nette Leute getroffen und ein bisschen Deutsch gelernt.« Eine deutlich weitere Anreise hatte Ragnheidur Ragnarsdottir, Vorschullehrerin aus Island. »Ich bin zum ersten Mal in Deutschland«, erzählt die Lehrerin. »Ich habe gelernt, anderen Kulturen mit Respekt gegenüber zu treten.«
»Es ist nicht nur interessant, dass wir uns in Europa austauschen«, sagt Schulleiterin Remmert, »sondern es hat einen besonderen Sinn.« Die Zusammentreffen, die Arbeitssitzungen mit Austausch verbinden, ermöglichen »Begegnung auf einem hohen professionellen Niveau.« Für das nächste Treffen, das im Mai in Polen stattfindet, gibt es bereits viele Interessierte.