Zwei Tage Symposium zum Umgang mit Tieren in Sasbachwalden
Das Kurhaus »Alde Gott« in Sasbachwalden war Ort des Symposiums, das sich an zwei Tagen mit der Forschung und der Haltung von Tieren beschäftigte. Die Schirmherrschaft hatte das Landwirschaftsministerium Baden-Württemberg.
Zwischen Tierliebe und Tierproduktion, zwischen Objekt und Mitgeschöpf – ein Thema, das zwanzig namhafte Referenten aus Forschung, Tiergärten, Tierschutzorganisationen, Verwaltung und Politik nach Sasbachwalden zog. Hier fand im Kurhaus »Alde Gott« ein zweitägiges Symposium unter der Schirmherrschaft von Landeswirtschaftsminister Peter Hauk statt. Eingeladen hatte die »Anima« Stiftung unter der Leitung von Maria Wruck und Davina Schmitz in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wildgehege Verband. Während der Vorsitzende dieses Verbands die Moderation übernahm, ließ sich Hauk entschuldigen. Er hatte mit Maßnahmen gegen die aufkeimende Vogelgrippe zu tun.
»Wir sind stolz, hier ein solches Symposium veranstalten zu können«, sagte Schmitz. Bewusst wolle man sich im Vorfeld präsentieren. Die Tatsache, dass die Dozenten einen teilweise weiten Weg auf sich genommen haben, spricht für ihre Vision der entstehenden »Anima« Tierwelt in Breitenbrunnen. »Wir sind gerade in der zweiten Offenlage«, erzählte Initiatorin Wruck. Die Präzisierungen beträfen den laufenden Betrieb, die nun im Bebauungsplan nachgebessert und mit den entsprechenden Behörden abgestimmt werden würden.
Parallel laufe das Verfahren zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans, dessen Teiländerung die Verwaltungsgemeinschaft Achern im Oktober bereits einstimmig verabschiedet habe. »Wir rechnen auf jeden Fall damit, im Frühjahr endlich beginnen zu können.«
Proteste von Bürgern
Gleichzeitig ist und bleibt die gesellschaftliche Debatte zum Umgang mit Tieren gefragt. Massentierhaltung und Tierversuche bringen Bürger auf die Straße. Oftmals mit der Folge eines Verbots oder einer Gesetzesänderung. Das waren Themen, die das Symposium ebenso bestimmten wie der Artenschutz die Auswilderung von Jungtieren.
»Kaum jemand weiß, wie wenig Mensch und Tier sich wirklich unterscheiden«, sagte Heribert Hofer, Professor für interdisziplinäre Zoo- und Wildtierkunde am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin und Leiter des Leibniz-Instituts. Hier werden vor allem Säugetiere und Vögel in ihrer Wechselbeziehung zu Mensch und Tier analysiert. »Behutsam und sensibel« wünscht sich Hofer den Umgang, der neben biologischen, vor allem philosophische Kenntnisse erörterte.
Kurt Kotrschal, Nachfolger von Konrad Lorenz und ein international anerkannter Wissenschaftler, zeichnete anhand der Beziehung zwischen Mensch und Hund, die ethisch moralische Komponente auf: »Es ist ein Grundbedürfnis des Menschen, in der Natur aufzuwachen. Und zur Natur gehört das Tier.«
Positives Fazit
Das Symposium beinhaltete eine Fülle an Informationen aus den unterschiedlichsten Richtungen. Für Initiator Eckhard Wiesenthal, der als Tiergartengestalter in Breitenbrunnen mitwirkt, war es eine gelungene Veranstaltung: »Tiere in Menschenhand ist und bleibt eine Frage der Ethik und somit die Herausforderung, der sich die »Anima« Tierwelt ernsthaft stellt«, sagte er abschließend.