Konzert der Moko-Chöre im Kloster Erlenbad
Singen, tanzen, trommeln, »Mokos« stehen niemals still, sie leben den Rhythmus und faszinieren ihre Gäste bis in die Haarspitzen – zu erleben beim Konzert der Moko-Chöre von Chorleiterin Eva Buckman am Sonntag im Kloster Erlenbad in Obersasbach.
Was die vereinten Chöre Mokolé, Mokoyaala, Mokosheela, Mokolela (Heidelberg) und Mokosaana (Achern) im Kloster Erlenbad mit afrikanischen Liedern und der »Karibischen Messe« präsentierten, war feinster Chorgenuss und von mitreißender Lebendigkeit, wie sie selten zu erleben ist.
Lebensfreude, Rhythmus und hohe Qualität vereinten sich zu einer wunderbaren Harmonie, die bei den sakralen Werken die »Melodie Gottes« zum Klingen brachte.
Premiere in Obersasbach
Durch den Acherner Chor Mokosaana sind die afrikanischen Lieder, der Spirit und der Verein Moko bekannt, der die afrikanische Kultur vor Ort unterstützt. Erstmals vereinte am Sonntag Eva Buckman alle fünf Chöre, mit dabei waren die aus Afrika angereisten Thabang Mokoena (Dirigent und Solist) und Obi Buckman (Steel Drums).
Fantastisch war das Dirigat von Thabang Mokoena, der vor dem Chor tanzte, mit dem ganzen Körper Einsätze gab. Diese Lebensfreude setzte sich fort in den glänzend disponierten Chören, die sich als Heidelberger Formation, als Kammer- und als Gesamtchor präsentierten.
Dynamik, Intonation und Klangfülle waren bestechend, dazu der volle Einsatz des ganzen swingenden Körpers. In Afrika werden Lieder nicht einfach nur gesungen, sie werden von Kopf bis zum Fuß gelebt. Dass alle Lieder in fünf afrikanischen Sprachen sowie die »Karibische Messe« auswendig gesungen wurde, lenkte die Konzentration auf den ganzheitlichen Gesang. In den Liedern wurde dem ganzen Land Frieden und Liebe gewünscht. »Gott segne euch mehr und mehr«, wünschten die Chöre mit »Dumelang« ihren Gästen in Kisuaheli.
In Afrika gesammelt
Gesungen wurden auch Liebeslieder wie »Mama Afrika«, das Hochzeitslied »Hamba Lulu« und das Wiegenlied »Tula mama«, die alle aus mündlicher Überlieferungen stammen und von Eva Buckman mit Partnern wie Thabang Mokoena in Afrika gesammelt, arrangiert und veröffentlicht werden.
Mit der »Karibischen Messe« von Glenn McClure präsentierten die Chöre ein erlesenes, modernes Werk der geistlichen Musik mit lateinamerikanische Rhythmen und Melodien aus dem mittelalterlichen Italien des Franz von Assisi (1181-1226), die sich harmonisch mit der Spiritualität der Franziskanerinnen von Erlenbad vereinten.
Das gesamte Konzert war ein tiefes spirituelles Erlebnis, an dem die nuancierten Stimmen der Solisten Esther Witt, Carmen Buchert, Thabang Mokoena und Detlef Schwartz ihren besonderen Anteil hatten. Gesang, Musik und Tanz formten sich zu einer himmlischen Melodie, die mit dem Wunsch »Dona nobis pacem« – »Schenke uns Frieden« noch lange nachklingt.