Rheinau - Helmlingen

Sachliche Infos zum Naturschutz

Thomas Hartmann
Lesezeit 2 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
09. September 2014

Ortsbegehung im Gayling: Uwe Wagner, der Organisator der Ortsbegehung im Gayling zeigte die Grenzen der geplanten Kiesabbaufläche auf. Am Rheinniederungskanal informierte Joachim Thomas über die Auswirkungen für die Tier- und Pflanzenwelt.

Zur Begehung des Gewanns »Gayling« in Helmlingen, in dem Kiesabbau geplant ist, hatte Uwe Wagner am Samstag  eingeladen. 60 Interessenten waren präsent, jedoch kein Mitglied aus dem Ortschafts- und Gemeinderat.

»Ich moderiere die Begehung auf Helmlingerisch, denn unsere Sprache darf nicht untergehen, genauso wenig wie der Gayling«, begrüßte Uwe Wagner rund 60 Teilnehmer zur Begehung des Gewanns »Gayling« in Rheinau-Helmlingen. Wie bereits berichtet, hatte er zu der Ortsbegehung eingeladen, damit sich auch die neu gewählten Mitglieder des Ortschafts- und Gemeinderates ein Bild über den beabsichtigen Kiesabbau im »Gayling«  machen können. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Wagner dann über das Fernbleiben der Mitglieder des Ortschafts- und Gemeinderates.
Bereits vor dem Termin am Samstag hatten sowohl der Helmlinger Ortschaftsrat als auch die SPD/FW-Fraktion öffentlich angekündigt, nicht teilzunehmen. Bei der Begehung präsent war allerdings Bürgermeister-Stellvertreter Engelbert Braun.
Sachliche Informationen zum Naturschutz lieferte Joachim Thomas, Vorsitzender des BUND Rheinau. Er zeigte die Lage der geplanten Kiesabbaufläche auf, die an die Naturschutzgebiete »Hinterwörth-Laast« und »Mittelgrund« angrenzen: »In der Fortschreibung des Regionalplans ist eine Abbaufläche von 20 Hektar ausgewiesen«. Die Entscheidung über den Regionalplan steht noch aus.
Sumpfblatterbse
»Ich habe bereits die Stellungnahme der Naturschutzverbände zum Regionalplan erstellt und Hoffnung, dass die Kieswerkserweiterung im Gayling nicht kommt«, hat Joachim Thomas die Situation des Naturschutzes dargelegt. Am Rheinniederungskanal, der die geplante Abbaufläche durchfließt, erläuterte Thomas die Situation der Pflanzen- und Tierwelt. »Wir haben in dem Biotop, das nicht zur Abbaufläche gehört, die seltene Sumpfblatterbse gefunden. In Baden-Württemberg gibt es nur zwei Standorte dieser Pflanze«.
Sehr ausführlich ging Uwe Wagner auf die Beschreibung und Gemarkungsgrenzen des »Gayling«, die umliegenden Gewanne und die Geschichte der Familie der »Gaylings« ein. Er sieht sich als Sprecher, der von ihm durchgeführten Bürgerbefragung in Helmlingen. Ende des vergangenen Jahres hatte er 401 Unterschriften gesammelt, die sich gegen den Kiesabbau im »Gayling« ausgesprochen haben.
Von den etwa 60 Teilnehmern der Ortsbegehung kam etwa die Hälfte aus Helmlingen.
»Eine informative Veranstaltung«, äußerten sich Teilnehmer lobend. Uwe Wagner hatte die geplante Abbaufläche optisch gekennzeichnet.
In dem überwiegend mit Mais bepflanzten Gebiet war somit optisch auszumachen, in welcher Dimension sich ein künftiger Baggersee erstrecken würde.

Info

Uwe Wagner: »Nichtteilnahme ist ein Eklat«

Bereits im Vorfeld der Ortsbegehung im »Gayling«, zu der Uwe Wagner eingeladen hatte, teilten zunächst die SPD/FW-Fraktion des Rheinauer Gemeinderates und schließlich auch der Ortschaftsrat Helmlingen mit, dass sie nicht teilnehmen werden (wir berichteten).  Der Organisator, Uwe Wagner, bezeichnete dies in einer Pressemitteilung als einen Eklat. »Dieses Verhalten ist ein weiterer Beweis der Ignoranz des Bürgerwillens, ein Signal der eigenen Schwäche und ein weiterer Beleg der Selbstherrlichkeit und Selbstüberschätzung«, schreibt Wagner. 
Seine Kritik gipfelte in der Behauptung, dass die Helmlinger  Ortschaftsräte »wenig bis keinen Sachverstand« in dieser Angelegenheit hätten. Schlimm sei dieses Verhalten insofern, so Uwe Wagner, »als sie das Angebot der Bürger zum gemeinsamen Dialog zurückgewiesen haben.« Wagner stellte in seiner Pressemitteilung die Fragen: »Bei welcher Gelegenheit wollen sie dann mit uns Bürgern reden, wenn nicht bei dieser Ortsbegehung?«
Viele Interessenten seien in der Erwartung gekommen, Fragen an die Räte stellen zu können. Und: »Wenn wir (die Bürger) den Ortschaftsrat zu einem Dialog einladen, dann gehört es zu den Pflichten des Gremiums, zum Dialog zu erscheinen. Dies gilt erst recht für einen Ortsvorsteher. Bei einem derartigen Evant, das von den Bürgern veranstaltet wird, hat dieser ohne Wenn und Aber anwesend zu sein.«

Weitere Artikel aus der Kategorie: Achern / Oberkirch

Verena Huber (links) und Dorothee Bär haben das neue Kinderferienprogramm der Stadt Achern organisiert. Mit OB Manuel Tabor haben sie das erneut mit Neuerungen versetzte Angebot am Freitag präsentiert.
vor 2 Stunden
Achern
Erstmals gibt es im städtischen Kinderferienprogramm auch das Angebot, dass Verwandte oder Freunde die Kinder begleiten dürfen. Kommende Woche wird die neue Broschüre ausliegen.
Bei der Sanierung der Schlüsselbrücke (links) lief einiges schief.
vor 8 Stunden
ARZ-Geflüster
Um einen spektakulären Diebstahl in Achern mit fast 500.000 Euro, über Oberkirchs umstrittene Brückenbaustelle und über fragwürdige Ausgaben im alten Appenweierer Rathaus geht es in unserer Glosse.
Sandra Huschle ist nicht nur ehrenamtliche Feuerwehrfrau. Inzwischen arbeitet die Verwaltungsfachangestellte sogar im Feuerwehrhaus.
vor 8 Stunden
Oberkirch
Sandra Huschle liegt die Feuerwehr in den Genen. In Gaisbach war sie die erste Frau unter den Floriansjüngern. Heute ist sie Zugführerin – und längst nicht mehr das einzige weibliche Mitglied.
vor 16 Stunden
De Pankraz
55 Gäste feiern den hohen Geburtstag vom Onkel in einer Gaststube. Die ist angesichts der vielen Gäste proppenvoll, die Bedienung kommt kaum hinterher. Und dem Pankraz gegenüber sitzt ein Cousin seiner Ehefrau.
Annika Schappacher aus Renchen, Volontärin beim Renchener Wirbelwind-Projekt in Ghana, verpasste dem Toilettenhaus im Dorf Adaklu einen Anstrich.
vor 16 Stunden
Renchen
Die schwierige soziale Lage in Ghana sorgt dafür, dass dem Renchener Verein Wirbelwind die Arbeit nicht ausgeht. In der kommenden Woche reist die Vorsitzende Corinna Höfinghoff wieder nach Afrika.
vor 16 Stunden
Serie Honauer Kirchengeschichte(n)
Weil es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einige wilde Ehen gab, legte sich der Pfarrer mit dem Gemeinderat an – nur teilweise mit Erfolg. Denn: am Ende ging's ums Geld.
Das Haus Klein Hohritt bauten Paula und Adolf Huber 1936 für sich als Privathaus, hier versteckten sie ab 1943 zwei Jahre einen von der Gestapo gesuchten Priester.
vor 16 Stunden
Sasbachwalden
Serie über alte Häuser: In dem schmucken Fachwerkhaus in Sasbachwalden wohnte einst ein Wirtshauspaar mit weitsichtigen Plänen und großem Herzen.
Das Regierungspräsidium Freiburg hat die Waldumwandlung für die Zuwegung zum Windpark Hummelsebene genehmigt.
07.03.2025
Frist für Rodungen verlängert
Frist bis 15. März verlängert
Björn Eiselt, Justiziar der Stadt Achern, war zu Corona-Zeiten Teil des Krisenstabs.
07.03.2025
Achern
Justiziar Björn Eiselt hatte im Krisenstab der Stadt Achern zur Corona-Pandemie vieles abzuwägen. Das ist nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Eine Devise war, ruhig zu bleiben.
Dank der Hilfe aus Achern kann im Krankenhaus in Bebalem – hier ein Blick in den Operationssaal – weiterhin die medizinische Grundversorgung gewährleistet werden.
07.03.2025
Zwischenbilanz
Die Deutsche Hilfsaktion für Missionskrankenhäuser hat nach dem Brand in Mösbach ein neues Lager gefunden. Gute Nachrichten gibt es auch aus der Bebalem-Klinik im Tschad.
Das Flüsschen Cleddau in Haverfordwest, auf dem sich dramatische Szenen abspielten.
07.03.2025
Was Oberkirchs Partnerstadt in Wales bewegt
Eine Bronzemedaille, Fahrräder und der Bauernmarkt haben in Oberkirchs walisischer Partnergemeinde Haverfordwest für Schlagzeilen gesorgt. Viel Gerede gab es auch um Berichte aus dem Schwarzwald, Kunstrasenpläne und das Schicksal von zwei männlichen Enten.
07.03.2025
Achern / Oberkirch
Bei einem Unfall auf der A5 zwischen Appenweier und Achern hat es am Freitagvormittag einen Unfall gegeben. Die Strecke Richtung Karlsruhe war kurz voll gesperrt.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Die Geschäftspartner Samuel Kärcher (links) und Richard Schuler setzen auf Sicherheit am Kapitalmarkt.  
    18.02.2025
    Kärcher & Schuler Capital Management GmbH berät
    Wie kann ich sinnvoll und vor allem risikoarm Kapital anlegen? Kann ich überhaupt ohne Verlustrisiken investieren? Die Finanzexperten der Kärcher & Schuler Capital Management GmbH wissen, wie das gelingen kann.
  • C-Rock ist eine echte Institution der deutschen Clubszene und legt am 13. März im LIBERTY in Offenburg auf.
    vor 20 Stunden
    Afterwork-Party im LIBERTY mit Top-DJs und Networking
    Endlich wieder Feierabend in Freiheit! Gemeinsam mit reiff medien lädt das LIBERTY am Donnerstag, 13. März, zur nächsten XXL-Afterwork-Party ein. Mit dabei sind die DJs Martin Elble und C-Rock – dazu gibt’s Special Drinks, feine Tapas und tolle Weine.
  • Härtetest auf der Straße: Fabian Huber (links) und Vincent Augustin (rechts) mit Timon Loderer, der mit den hauseigenen Rädern im "MYVELO Pro Cycling"-Team fährt.
    04.03.2025
    MYVELO entwickelt Fahrräder mit Fokus auf hohe Qualität.
    Die beiden Rennradsportler Fabian Huber und Vincent Augustin haben ihre Leidenschaft fürs Fahrrad zum Beruf gemacht. In ihrem Oberkircher Unternehmen MYVELO entwickeln sie Modelle, die mit Qualität und Sicherheit punkten.