Oberkirch

Collegium Musicum spendierte magische Momente

Klaus Leopold
Lesezeit 4 Minuten
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21. Dezember 2016
Ein berührendes Weihnachtskonzert mit magischen Momenten gab das Collegium Musicum in der Erwin-Braun-Halle am Sonntagabend.

Ein berührendes Weihnachtskonzert mit magischen Momenten gab das Collegium Musicum in der Erwin-Braun-Halle am Sonntagabend. ©Mathias Müller

Mit seiner ansteckenden Spielfreude begeisterte das Collegium Musicum das Publikum in der Oberkircher Erwin-Braun-Halle. Den Musikern gelangen magische Momente mit Werken unter anderem von Antonin Dvorak und Sergej Rachmaninov.

Was für ein Spaß, was für ein musikalischer Genuß. Das Collegium Musicum schaffte beim Weihnachtskonzert in der Erwin Braun-Halle eine besonders gelungene Mischung aus ansteckender Spielfreude und Leidenschaft verbunden mit höchster Konzentration und Ernsthaftigkeit. Das hinterließ ein restlos begeistertes Publikum, das viele musikalisch berührende Momente miterleben konnte, was nicht zuletzt auch an dem hervorragenden Klaviersolisten Felix Wahl und dem höchst engagiert agierenden Dirigenten Andreas Winnen lag.

Dabei hatte die Werkauswahl für dieses Konzert durchaus einen herausfordernden Charakter. Gerade die Sinfonie Nr. 9, e-moll, op. 95 von Antonin Dvorak »Aus der neuen Welt« ist eines der Werke, die wohl in jedem häuslichen Musikarchiv eines jeden klassik- affinen Musikfan zu finden ist und zu den bekanntesten und populärsten Kompositionen dieses Genres überhaupt zählt. Neben dem naheliegenden Vergleich mit dem Genuss an der heimischen Musikanlage mit den einschlägigen Aufnahmen der berühmten Orchester, stellt die Sinfonie im Live-Konzert keine geringen Anforderungen an die Akteure. Ähnliches gilt auch für das erste Werk des Abends, das Klavierkonzert Nr. 2, c-moll des russischen Komponisten und Klaviervirtuosen Sergej Rachmaninov, das sich ebenfalls in die »Klassiker« des Genres einreiht und auch durch Eric Carmen, dem das Thema des zweiten Satzes in seinem Popsong »All by myself« zum Welterfolg verhalf. 

Mit Felix Wahl stellte sich ein hervorragender Solist am Flügel vor, der das virtuose Werk meisterhaft und mit mitreißender Musikalität interpretierte. Die Begeisterung und Leidenschaft des ganz in die Musik versunkene Pianisten übertrug sich auch auf das Orchester. Mit ausgefeilter Dynamik, die klare Klangvorstellung des Dirigenten umsetzend, gerieten die drei Sätze zu einem beeindruckenden Hörgenuss. Vor allem im zweiten Satz glänzten die Holzbläser mit dem schlichten, aber höchst ausdrucksstarken Thema, einfühlsam von Felix Wahl begleitet – einer der magischen Momente des Abends. Mit rhythmischer Präzision gelang auch der dritte, in schnellem Tempo vorgetragene Satz mit einem höchst virtuosen Klavierpart voller atemberaubender Läufe und Tonkaskaden. Das Publikum zeigte sich beeindruckt und forderte eine Zugabe vom Solisten, der diese mit einem »Poem« von Alexander Skrjabin gerne gewährte.

Böhmische Heimat

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Die »Sinfonie aus der Neuen Welt« machte den Namen von Antonin Dvorak weltbekannt. Im Geist der vorhandenen amerikanischen Nationalmelodien kreierte der böhmische Komponist eine höchst reizvolle, eigenwillige musikalische Sprache, inspiriert durch seinen Aufenthalt als Direktor des National Conservatory of Music in New York ab dem Jahr 1892. 

Schon der erste Satz wirkt auf den heutigen Zuhörer wie Filmmusik – an jeder Ecke gibt es neue musikalische Eindrücke, singbare Melodien, die immer aus einer anderen »Kamera«-Perspektive betrachtet, wiederkehren. Wie auch im vorangegangenen Klavierkonzert geriet auch der zweite Satz »Largo« zu einem magischen Moment in dem die Welt zumindest in der Erwin-Braun-Halle für eine kurze Zeit stillzustehen schien. 

Mit dem genau richtigen Tempo versetzte das Collegium Musicum das Publikum in eine berührende, meditative Stimmung. Sehr lebendig dagegen das bewegte Scherzo im  Anschluss und der mitreißende Schluss-Satz »Allegro con fuoco«, in dem der Komponist noch einmal wichtige musikalische Motive der vorangegangenen Sätze aufnimmt. Bei allen Melodien aus der »Neuen Welt« vergaß der Komponist nie seine böhmische Herkunft, die immer wieder in kleinen musikalischen Themen aufscheint und die wie eine Signatur des Meisters wirken.

Insgesamt gelang dem Collegium Musicum eine beeindruckende Gesamtleistung auf einem sehr hohen Niveau. Die Begeisterung und der sichtliche Spaß am Musizieren übertrug sich auf das Publikum, das sich restlos begeistert zeigte und den Akteuren frenetischen Beifall spendete. Als Zugabe spielte das Orchester zur Weihnachtszeit passend Arcangelo Correllis »Pastorale«.

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