Oberkirch/Oppenau/Bad Peterstal-Griesbach

Aufruf zum Frieden auf der Welt

rv/m/AK/j
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14. November 2016
Roland Kusterer (v. l.), Christoph Lipps und Rosemarie Kreider (VdK) gedachten der Kriegstoten.

(Bild 1/5) Roland Kusterer (v. l.), Christoph Lipps und Rosemarie Kreider (VdK) gedachten der Kriegstoten. ©Roman Vallendor

Im Renchtal wurde am Samstag und Sonntag der Opfer der beiden Weltkriege gedacht.  Die Repräsentanten der Kommunen und der Ortschaften erinnerten an die Grausamkeit der Kriege und nahmen Bezug auf aktuelle politische Entwicklungen. Ein Fazit: Frieden sei möglich, »wenn wir alle ihn wirklich wollen«.

Unter dem Eindruck der Grausamkeit und dem Schicksal der Menschen in der unter Dauerbombardement stehenden syrischen Stadt Aleppo stand die Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Samstagabend in der Friedhofshalle Oberkirch. Bürgermeister Christoph Lipps erinnerte an die Krieg, die das deutsche Volk am eigenen Leib erleiden musste und in dem blühende Städte durch Bombenhagel zunichte gemacht worden seien. Der Volkstrauertag solle bewusst machen, wie wichtig und wertvoll es sei, sich für ein friedliches und gerechtes Zusammenleben auf der ganzen Welt einzusetzen. Völkerverständigung sowie Verzicht auf Bedrohung und Gewalt seien das Gebot der Stunde.

Zur Feier steuerten Schülerinnen der »Jungen Bühne« der Realschule Oberkirch Texte über ein »gemeinsames Europa« bei. Musikalisch wurde die Feier vom Kirchenchor Butschbach-Hesselbach/Gaisbach umrahmt. Die Stadtkapelle Oberkirch geleitete den Gang zum Ehrenfriedhof. Pfarrer Roland Kusterer von der evangelischen Kirchengemeinde Oberkirch sprach Fürbitten für eine bessere Welt.

Nußbach: In Nußbach traten die örtlichen Vereine zum Kirchgang und zur anschließenden Gedenkfeier an. Die Feier wurde vom Kirchenchor, dem Männergesangverein und von der Musikkapelle umrahmt, auch die Feuerwehr sowie die Kameradschaft ehemaliger Soldaten war mit einer Abordnung und dem Fahnenträger dabei. »Der Schrecken des Krieges, an den wir heute erinnern, ist gleichzeitig unsere Weisung für die Zukunft«, betonte Ortsvorsteher Joachim Haas. Gerade die Deutschen wüssten, wie rasch Rassismus, Nationalismus und totalitärer Fanatismus in Krieg münden könne. Freiheit und Demokratie bezeichnete Haas als wichtigsten Schutz gegen diese Gefahren. Deshalb sei es die wichtigste Aufgabe  der Zufunft diese Grundwerte durch konkretes Handeln zu vermitteln. Gemeinsam mit Gerhard Ritter (Vorsitzender der Kameradschaft ehemaliger Soldaten) legte er einen Kranz nieder. 

Haslach: Am Kriegerdenkmal in Haslach legten Ortsvorsteher Jürgen Mußler und sein Stellvertreter Thomas Spraul einen Kranz nieder. Der Volkstrauertag habe über 70 Jahre nach den Schrecken des 2. Weltkrieges den Sinn, sich mit der Vergangenheit, aber auch mit der Gegenwart auseinanderzusetzen, sagte Mußler am Ehrenmal vor der Kirche. Anhand einer Familiengeschichte, an Schlagzeilen des vergangenen Jahres und einer Zeitungsmeldung über den Amoklauf in München zeigte er, wie wichtig es sei, sich gemeinsam dafür einzusetzen, dass Frieden und Freiheit erhalten blieben. Die Gedenkfeier wurde wie der Gottesdienst vom Kirchenchor und vom Musikverein musikalisch umrahmt. Nicht dabei war Bürgermeister Prosper Moritz (Niederhaslach/Elsass), da am selben Tag in Niederhaslach das Patrozinium gefeiert wurde. 

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Oppenau: Zahlreiche Teilnehmer hatten sich gestern Morgen beim Ehrenmal im Oppenauer Stadtpark eingefunden, um der Opfer beider Weltkriege zu gedenken. Darunter neben Vertretern des Stadtrats und des TuS Oppenau auch  Aktive der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes in ihren Uniformen. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Stadt- und Kirchspielskapelle Oppenau. An den Gedenksteinen lagen Kränze der Stadt, des TuS und des VdK-Ortsverbandes.

Bürgermeister-Stellvertreter Jörg Peter führte aus, dass nicht nur der Kriegstoten und Vermissten gedacht werde. Vielmehr richte sich das Gedenken an die vielen Menschen, die in Gefangenschaft und Vertreibung ihr Leben verloren hätten, weil sie einer anderen Religion oder Kultur angehörten oder weil sie andere Überzeugungen gehabt hätten. Er rief die vielen Opfer von Krieg und Terror in heutiger Zeit in Erinnerung: Von den Bundeswehr-Soldaten im Auslandseinsatz über die vielen zivilen Opfer von Hass und Gewalt, zum  Beispiel in Syrien und Afghanistan. Außerdem die Menschen, die aus ihrer Heimat vor dieser Bedrohung flüchten mussten. Peter mahnte die Verantwortung für Frieden an und fragte, ob das Leben noch im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung stehe.

Bad Peterstal-Griesbach: »Wehret den Anfängen« zitierte Bürgermeister Meinrad Baumann bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Bad Peterstal Pfarrer Bruno Herrmann aus dem vorangegangenen Gottesdienst. »Dem schließe ich mich voll und ganz an«, betonte das Gemeindeoberhaupt in Bezug auf Bezeichnungen wie »Volksverräter« und den Sprachgebrauch, der sich heutzutage in Politikerkreisen entwickle. »Aus Worten werden möglicherweise Taten«, mahnte er ein Nachdenken über geführte Redeweisen an.

Baumann fragte vor dem Kriegerdenkmal mit seinen 190 Namen, »wie viele Familien hätten ein glückliches unbeschwertes Leben führen können« und nach der Zahl der möglichen Kinder und Enkel. Seinen Appell an die Zuhörer fasste er zusammen: »Was können wir, was kann ich ganz konkret für Frieden und Gerechtigkeit tun, zu Hause und in der Welt?« Frieden sei anstrengend, »aber er ist möglich, wenn wir alle ihn wirklich wollen«, lautete sein Fazit.

Die Musik- und Milizkapelle Bad Peterstal umrahmte die Feier musikalisch. Baumann legte gemeinsam mit Feuerwehrkommandant Thomas Huber einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder, begleitet von den Fahnentrupps der Bürgermiliz und der Freiwilligen Feuerwehr.

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